Sorge um die "Zehner" und die Schatten des HSV

Claudio Pizarro und seine Mannschaftskollegen richten den Blick nach der vermeidbaren Niederlage in Berlin nach vorn.
Profis
Sonntag, 19.04.2009 / 21:05 Uhr

Wissen Sie noch, was am 9. August 2008 war? Da war doch dieses Pokalspiel, wird der ein oder andere statistiksichere Werder-Fan sagen. Doch das 9:3 in Nordhorn war nicht das eigentlich Bemerkenswerte an diesem Datum . . .

Wissen Sie noch, was am 9. August 2008 war? Da war doch dieses Pokalspiel, wird der ein oder andere statistiksichere Werder-Fan sagen und hat Recht damit. Doch das 9:3 in Nordhorn war nicht das eigentlich Bemerkenswerte an diesem Datum: An diesem Tag spielten zum bisher einzigen Mal in dieser Saison weder Diego noch Mesut Özil für Werder! Allen Höhen und Tiefen dieser Saison zum Trotz erkennt man daran, wie wichtig, nein, wie unverzichtbar die mit den beiden Dribblern besetzte

Kreativzentrale für Werders Spiel ist. Bei Hertha BSC war es nun gezwungenermaßen wieder so, weil Diegos Oberschenkel zwickt und Özils Knie aufmuckt.

 

"Uns haben heute drei Zehner gefehlt", rechnete Frank Baumann vor, der auch noch den langzeitverletzten Daniel Jensen dazu rechnete. Als Vertretung waren vor allem Aaron Hunt und Alexandros Tziolis ins offensive Mittelfeld beordert worden, die die Aufgaben dort nach der anfänglichen Findungsphase auch immer besser lösten. "Trotz der Ausfälle haben wir das ordentlich gespielt", lobte Geschäftsführer Klaus Allofs. Hertha-Trainer Lucien Favre stimmte zu: "Auch ohne Diego und Özil war Werder spielerisch stark. Sie sind bei Ballbesitz die beste Mannschaft in Deutschland." Doch eine Szene in der 20. Minute streute noch weiteres Salz in die kreative Werder-Wunde. Maximilian Nicu landete nach einem Zweikampf fies auf dem Knöchel von Aaron Hunt. Der biss zwar die Zähne zusammen, musste aber zur Halbzeit raus. Die verletzungsgeplagte Nummer 14 wird am Montag untersucht, mindestens eine Bänderdehnung ist wohl zu befürchten. "Das war mehr als ärgerlich, Aaron hatte das gut gemacht", fand Klaus Allofs.

 

Das erste Derby naht

 

Abgesehen vom vielleicht auch von diesen Ausfällen beeinflussten unbefriedigenden Ergebnis von Berlin fragt sich nun natürlich die ganze Werder-Familie, wie es um die kreativen Optionen für das Pokal-Halbfinale am Mittwoch steht. "Bis Mittwoch ist es eine lange Zeit, da werden hoffentlich noch einige zurückkommen", gab sich Torsten Frings optimistisch. "Das wäre wichtig", meinte Frank Baumann

. "Wenn sie nicht dabei sein, fehlt uns was." "Die Situation ist wie letzte Woche vor Udine", sagte Klaus Allofs, "wir werden bis zum letzten Tag warten müssen. Mich beunruhigt das aber noch nicht, ich werde Dienstag mal vorsichtig nachfragen."

 

Dass zu viele Gedanken ans Hamburg-Spiel schon die Konzentration auf Berlin beeinträchtigten, wurde übrigens umfänglich bestritten. Doch nun rückt das erste der vier kommenden Derbys natürlich rasch in den Blickpunkt. "Es interessiert nicht, dass wir viermal gegen Hamburg spielen", stellte Frank Baumann klar, "sondern nur das nächste, sehr, sehr wichtige Spiel!" In dem Werder "ein anderes Spiel" zeigen wird als in Berlin, wie Tim Wiese glaubt: "Diese entscheidenden Spiele in Hamburg haben wir fast immer für uns entschieden, zum Beispiel vor drei Jahren am letzten Bundesliga-Spieltag." Voraussetzung sei aber Folgendes, mahnte Klaus Allofs: "Solche Schnitzer wie heute dürfen wir uns beim HSV nicht erlauben." Clemens Fritz beruhigte: "Wir haben zuletzt viel Gutes gezeigt und sind selbstbewusst. Das lassen wir uns wegen eines nicht so guten Spiels nicht nehmen." Trotz des Kreativhandicaps: Spannung und Vorfreude steigen!

 

von Enrico Bach und Tino Polster

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