„Tag der Österreicher“ im Mannschaftshotel

Auf der Terasse des Mannschaftshotel Falkensteiner in der Steiermark standen Werders Österreicher Rede und Antwort.
Profis
Freitag, 30.07.2010 / 19:52 Uhr

Es schien als habe die österreichische Medienwelt seit Wochen auf Werder gewartet, auf „ihre“ Landsmänner, auf Marko Arnautovic und Sebastian Prödl. Kein Wunder, dass gleich der erste ...

Es schien als habe die österreichische Medienwelt seit Wochen auf Werder gewartet, auf „ihre“ Landsmänner, auf Marko Arnautovic und Sebastian Prödl. Kein Wunder, dass gleich der erste komplette Trainingstag ganz im Zeichen der ÖFB-Auswahlkicker stand. Seit Wochen lagen Medienanfragen bei Werder vor, am Freitag waren alle da. 16 Journalisten, vier Fotografen, drei Kamerateams – von der Nachrichten-Agentur APA bis hin zur Kleinen Zeitung, der größten der Steiermark.

Alle Augen auf das scheinbar ungleiche Paar: Der vermeintlich ständig besonnene Prödl neben dem immer extrovertierten Arnautovic. „Einspruch!“, meldeten beide Akteure an. „Solche Vergleiche kann man doch gar nicht ziehen, Basti hat seine Qualitäten und ich habe meine. Wir haben auf dem Feld unterschiedliche Aufgaben und müssen dort auch unterschiedlich sein“, stellte Marko Arnautovic klar und erhielt Rückendeckung von Defensiv-Spezialist Prödl. „Es ist doch klar, dass ich hinten kein Harakiri spielen kann und Ruhe ausstrahlen muss, während es Marko vorne krachen lassen kann, auch mal volles Risiko gehen darf und ein Ballverlust auch mal einkalkuliert ist. Das strahlt auch auf das Image aus.“

Neben dem Platz fällt das Urteil des Steirers Prödl über den serbischen Wiener Arnautovic etwas anders aus. „Über Marko ist immer viel zu lesen, aber Fakt ist, dass er sich hier gut eingefunden hat. Ich dachte, ich muss ihm öfter zur Seite stehen, aber das war nicht nötig. Er ist voll integriert. Kein Wunder, er ist viel herumgekommen, Werder ist sein zweiter großer Klub. Er spricht serbisch, italienisch und jetzt lernt er auch deutsch“, so Prödl grinsend und keineswegs so brav, wie ihn die eigenen Landsleute in den Medien kennen wollen.

Einig waren sich die beiden, dass sie eine Art Auslandswanderung österreichischer Profis eingeleitet haben. „Ja, seit zwei Jahren, eigentlich seit Basti nach Bremen und ich nach Holland gegangen bin, kommen immer mehr Österreicher in ausländischen Ligen unter. Allein in Deutschland sind jetzt schon über zehn. Dort kannst du in jedem Spiel, in jedem Training mehr Erfahrungen sammeln als in Österreich. Jüngstes Beispiel ist Beichler bei Hertha BSC“, zählt Arnautovic auf. Prödl setzt nach: „ … und Pogatetz bei Hannover oder Jimmy Hoffer bei Lautern. Man merkt die Förderung, die vor der EURO 2008 gestartet wurde, trägt ihre Früchte. All diese Profis im Ausland sind wichtig für den österreichischen Fußball, sind wichtig für unsere Nachwuchsspieler.“

Gemeinsamkeiten haben beide auch bei der Wertschätzung der Familie preisgegeben. „Seit ich im Ausland spiele, haben Begriffe wie Heimat, Freunde und Familie noch mehr Bedeutung. Ich kann zwar nicht mehr so oft nach Hause kommen, doch ich weiß wirklich zu schätzen, wie hier alle hinter mir stehen, auch trotz der räumlichen Distanz.“ Die Distanz ist bei Marko Arnautovic nicht gegeben. „Meine Familie ist mir genau so wichtig, deswegen habe ich sie bei mir. Meine Eltern, mein Bruder wohnen mit mir in Bremen. Mein Bruder ist die wichtigste Person in meinem Leben.“

Für die österreichischen Medien hätte der Termin noch lange weitergehen können, geduldig und offen beantworteten beide Werder-Profis Fragen nach Tattoos, ob sie schwierige Hotelgäste sind, gaben Glückwünsche zum 15. Geburtstag eines Radiosenders aus der Steiermark und Ausblicke auf die nächsten Einsätze der ÖFB-Auswahl. Dann fand der Termin doch sein Ende, die Mittagspause hatten beide, die schon um 7.30 Uhr beim Laufen auf dem Wagerberg im Einsatz waren, nötig. Im Teamhotel Falkensteiner herrschte wieder deutlich weniger Gewusel.

aus Bad Waltersdorf berichtet Michael Rudolph

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