Der Klassenerhalt ist geschafft, zwei Spieltage vor dem Saisonende ist Werders U 23 der Verbleib in der 3. Liga nicht mehr zu nehmen. Somit können die Grün-Weißen die Reise zum Auswärtsspiel bei der Zweiten des FC Bayern München (Freitagabend, 30.04.2010, 18 Uhr) mit etwas mehr Ruhe antreten. Ein Ausruhen auf dem Erfolg gibt es für Coach Thomas Wolter jedoch nicht: „Unser langfristiges Ziel haben wir mit dem Klassenerhalt erreicht. Doch das bedeutet ja nicht, dass man sich keine kurzfristigen Ziele setzen kann. Sechs Punkte gibt es noch zu verteilen und die wollen wir holen. Dann hätten wir 50 Punkte, das wäre sehr beachtlich.“

Als kleinen Ansporn hat der Bremer Coach seinem Team zudem ein etwas ruhigeres Wochenende in Aussicht gestellt. „Es hängt von ihnen ab, ob sie in den Mai tanzen können oder am nächsten Morgen um 10 Uhr beim Training erscheinen müssen“, so Wolter mit einem Schmunzeln.

Für den 46-Jährigen wird es auch interessant zu sehen sein, „wie die Jungs mit der Situation umgehen, mal nicht unter Druck in ein Spiel zu gehen.“ Als gutes Beispiel dafür fügt er den Auftritt des FC Rot-Weiß Erfurt in Wuppertal an. Durch den 3:0-Erfolg haben die Thüringer Werder zum Klassenerhalt verholfen. „Sie haben sich nicht hängen lassen, obwohl es für sie eigentlich um nichts mehr ging. Das wollen wir auch nicht.“

Leicht wird die Aufgabe für die Grün-Weißen ohnehin nicht. Bayerns Zweite zählt zu den besten Rückrundenteams der Liga und ist seit zwölf Partien im heimischen Grünwalder Stadion ungeschlagen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten zu Saisonbeginn erkämpfte sich das Team von Trainer Mehmet Scholl insgesamt 51 Punkte und rangiert damit derzeit auf Platz 9. „Bayern hat eine überragende Mannschaft. Das hat man schon gegen uns im Hinspiel gesehen. Da haben sie uns auseinandergenommen. Diese Rechnung ist also noch offen“, möchte sich Thomas Wolter gerne für die 0:3-Niederlage revanchieren.

Personell kann der Werder-Coach im "kleinen" Nord-Süd-Klassiker wieder auf die Dienste von Keeper Sebastian Mielitz zurückgreifen. „Michael Jürgen kehrt somit endgültig in den Trainerstab zurück“, erklärt Thomas Wolter mit einem Lächeln. Neben den Langzeitverletzten werden Kevin Artmann (Leistenprobleme), Jose Alex Ikeng (Knieprobleme) und Sandro Wagner, der sich für den Kader für das Bundesligaspiel gegen den FC Schalke 04 empfehlen will, die Reise nach München nicht antreten.

Norman Ibenthal