WERDER.DE: Ist es ärgerlich, dass es am Ende nicht zur Meisterschaft gereicht hat, obwohl man so nah dran war?
Alexander Kluge: "Natürlich war die Enttäuschung erst einmal groß, als wir nach dem 1:2 in Osnabrück keine Chance mehr auf den Titel hatten. Im Endeffekt kann man aber mit viel Stolz auf die Saison zurückblicken. Unser Hauptaugenmerk liegt aber darin einzelne Spielerinnen weiterzuentwickeln und sie im Optimalfall so auszubilden, dass sie den Sprung in die 1.Frauenmannschaft schaffen. Es ist nicht immer einfach, wenn wichtige Spielerinnen wie Nora Clausen fehlen, weil sie im Bundesligakader dabei sind. Sie hätte uns individuell sicher weitergeholfen, aber so mussten eben andere Mädels Verantwortung übernehmen, was sie sehr gut getan haben."
WERDER.DE: Du hast schon einige Spielerinnen erwähnt, die durch ihre Nominierungen für den DFB-Kader in den Fokus gerückt sind. Gibt es noch andere Mädels, die in dieser Saison besonders auf sich aufmerksam machen konnten?
Alexander Kluge: "Im Laufe der Saison hat sich wirklich jede Spielerin verbessert, zum Teil enorm. Vivienne Riedel zum Beispiel hat einen richtigen Satz gemacht. Zu Beginn musste sie sich oft hintenanstellen, aber als sie gegen Saisonende des Öfteren in der Startelf stand, wusste sie immer zu überzeugen. Auch eine Lenja Kenstel, die eigentlich noch in der U 15 spielen kann, hat fast alle Spiele gemacht und wurde jetzt zu DFB-Lehrgängen eingeladen. Am Ende haben aber alle Spielerinnen einen ausgezeichneten Job gemacht."
WERDER.DE: Bestätigen die zahlreichen Nationalmannschafts-Einladungen die besonders gute Arbeit, die du mit deinem Trainerteam leistest?
Alexander Kluge: "Ich glaube, dass es unser Gesamtkonzept ist, was die Spielerinnen nach vorne bringt. Die Kooperation mit den Junioren-Teams aus dem WERDER Leistungszentrum ist sehr wertvoll. Unsere Mädels haben die Möglichkeit in der U 14 oder U 15 der Jungs zu trainieren. Das bringt sie sichtbar voran. Natürlich könnten wir auch viermal in der Woche nur in unserem Kreis trainieren und wären dadurch vielleicht noch etwas geschlossener, aber was die individuelle Talentförderung angeht, sieht man schon, dass unser Weg richtig ist. Wenn man die Ergebnisse sieht wie aktuell bei Nora Clausen, die beim entscheidenden Spiel der 1.Frauen in Köln durch ihren Treffer einen großen Teil zum Klassenerhalt in der Allianz Frauen-Bundesliga beigetragen hat, dann macht es uns Trainer natürlich stolz."