Zwar haben Traditionsvereine wie Rot-Weiss Essen und der FC Carl Zeiss Jena den Zweitliga-Aufstieg geschafft. Doch dafür spielen nun die bisherigen Zweitligisten Dynamo Dresden und Rot-Weiß Ahlen (zuvor LR Ahlen) in der Nord-Staffel, die erneut von 19 Klubs gebildet wird. Der Nordosten hat außerdem durch die ambitionierten Aufsteiger 1. FC Magdeburg und 1. FC Union Berlin weitere traditionsreiche Verstärkung erhalten.
Wohlers: "Regionalliga Nord ist die Hammer-Liga überhaupt"
"Die Regionalliga Nord ist die Hammer-Liga überhaupt. Wir müssen uns als Liga-Neuling Woche für Woche gegen viele Traditionsvereine beweisen", freut sich Horst Wohlers, Trainer von Borussia Mönchengladbach II. Neben Magdeburg und Union Berlin sowie den Gladbacher "Fohlen" schafften mit Borussia Dortmund II und dem SV Wilhelmshaven noch zwei alte Bekannte den Sprung in die Regionalliga Nord. Mit Mönchengladbach, Dortmund sowie Hertha BSC, Werder Bremen, dem HSV und Bayer 04 Leverkusen sind jetzt sechs Erstligisten mit ihren Reserve-Mannschaften in der Liga vertreten. Am Saisonende steigen die beiden Erstplatzierten in die 2. Liga auf. Fünf Vereine müssen den Gang in die Oberliga antreten.
Einen Top-Favoriten auf den Zweitliga-Aufstieg - wie etwa im Vorjahr Rot-Weiss Essen - gibt es nach Ansicht der Trainer diesmal nicht. Vielmehr liegen nach Meinung der 19 Übungsleiter mit Holstein Kiel, dem FC St. Pauli, Dynamo Dresden, Fortuna Düsseldorf, dem VfB Lübeck und dem VfL Osnabrück gleich sechs Klubs nahezu auf Augenhöhe, die die zwei Aufstiegsplätze in die 2. Bundesliga wohl unter sich ausmachen werden. Mit einigem Abstand folgen noch die "Geheimfavoriten" wie Rot-Weiß Ahlen oder der Wuppertaler SV Borussia. Osnabrücks Trainer Claus-Dieter Wollitz wird deutlich: "Das wird ganz eng. Bei einem Turnier würde man von einer "Todes-Gruppe" sprechen."
Viele Traditionsvereine wollen endlich zurück in den bezahlten Fußball, haben sich deshalb namhaft verstärkt. Holstein Kiel, in der Winterpause der letzten Saison noch Tabellenführer, am Ende aber nur Tabellenvierter, hat mit Nasir El Kasmi vom MSV Duisburg, Rafael Kazior (SV Wacker Burghausen), Christian Mikolajczak (FC Erzgebirge Aue) und Thomas Neubert (Dynamo Dresden) gleich vier Spieler von Profi-Klubs verpflichtet. Auch der FC St. Pauli hat besonders durch die Transfers von Daniel Stendel (Hannover 96) und Florian Bruns (Alemannia Aachen) auf sich aufmerksam gemacht. Außerdem blieb Torjäger Felix Luz, der bei mehreren Profi-Vereinen auf der Wunschliste stand, am Millerntor.
Lübeck setzt auf neuen Coach
Der VfB Lübeck setzt im Aufstiegsrennen auf einen neuen Trainer. Ex-Profi Bernd Hollerbach, der Stefan Böger ersetzt, soll die Grün-Weißen zum Aufstieg führen. "Wenn meine Trainer-Kollegen den VfB Lübeck zu der Gruppe der Aufstiegs-Favoriten zählen, dann freut mich das. Schließlich wollen wir einiges erreichen. Wir sind in Lauerstellung", gibt sich Hollerbach vorerst noch bescheiden.
Fortuna Düsseldorf möchte unbedingt einen Fehlstart wie im Vorjahr vermeiden und ganz oben angreifen. Damals verlor die Mannschaft von Trainer Uwe Weidemann die ersten vier Spiele, kämpfte sich aber in der Tabelle noch auf den fünften Platz vor. Um gar nicht erst eine Aufholjagd starten zu müssen, hat sich die Fortuna unter anderem mit Jens Langeneke (Rot-Weiß Ahlen), Robert Palikuca (FC St. Pauli) und David Krecidlo (Hertha BSC Berlin II) gezielt verstärkt.
Gleiches gilt für den VfL Osnabrück, der mit Oliver Beer, Frederic Gößling (beide SC Preußen Münster), Daniel Cartus (SV Wehen), Daniel Chitsulo (1. FC Köln II), Dominique Ndjeng, Marko Tredup (beide Rot-Weiß Ahlen) oder Matthias Surmann (SpVgg Greuther Fürth) einige erfahrene Spieler verpflichtet hat.
Quelle: DFB