WERDER.DE: Erinnerst du dich eigentlich noch an dein Startelfdebüt in Werders Bundesligamannschaft?
Martin Kobylanski: „Klar, das werde ich bestimmt nie vergessen. Überhaupt mein Bundesligadebüt zu feiern und dann auch noch in der Startelf im Nordderby zu stehen, ist unvergesslich. Ich hätte mir nichts Schöneres aussuchen können als mein Debüt in so einem Spiel zu geben – außer es wäre im Weser-Stadion gewesen. Aber dafür haben wir ja 2:0 gewonnen. Da werde ich sicherlich auch noch meinen Kindern von erzählen.“
WERDER.DE: Bist du traurig, dass es am Ende dann nur acht Bundesligaspiele für Werder geworden sind?
Martin Kobylanski: „Ich fand es natürlich schade und es ist nicht ganz so gelaufen, wie ich mir das anfangs ausgemalt hatte. Das hatte mit Trainerwechseln zu tun, mit meiner Leihe zu Union Berlin, da ging vieles hin und her. Aber so ist eben der Fußball, da bin ich ja bei Weitem kein Einzelfall. Die Karriere eines Profifußballers ist vergleichsweise kurz, deshalb sollte man all das genießen, was man mitbekommen hat. Für mich waren es jetzt vielleicht nuracht Bundesligaspiele. Andere träumen aber davon, überhaupt einmal in ihrem Leben dort spielen zu dürfen, von daher bin ich sehr stolz, dass ich diese Spiele für Werder machen durfte. Zudem bin ich außerordentlich zufrieden mit meiner jetzigen Situation hier in Münster und sollte der Vergangenheit deshalb nicht allzu lange nachtrauern.“
WERDER.DE: Zwischenzeitlich hast du in Danzig gespielt, bist von dort dann im Sommer zurück nach Münster gegangen. War die Nähe zur Heimat einer der Beweggründe wieder nach Deutschland zu kommen?
Martin Kobylanski: „Unter anderem, ja. In Polen ist nicht alles optimal gelaufen und ich hatte mir mehr erhofft. Dazu wusste ich, was mich in Münster erwartet, weil ich alles schon kannte. Der Weg von hier nach Bremen oder Hamburg, wo meine Freundin studiert, ist auch nicht allzu weit. Es ist immer etwas einfacher, wenn man in der Nähe seiner Familie lebt.“
WERDER.DE: Mit Benno Möhlmann hattet ihr vorher einen erfahrenen Zweitligatrainer, jetzt ist mit Marco Antwerpen einer der jungen, aufstrebenden Generation am Ruder. Wo ist da der Unterschied?
Martin Kobylanski: „Benno Möhlmann habe ich sehr viel zu verdanken. Er hat mir die Möglichkeit gegeben, wieder nach Deutschland zurückzukehren und mir dann auch das Vertrauen geschenkt, mich spielen zu lassen. Es ist schade, dass er jetzt weg ist, aber so läuft halt das Geschäft. Marco Antwerpen bringt uns viele gute Sachen bei. Er hat eine klare Philosophie, die schon deutlich zu erkennen ist und diese neuen Impulse bringen uns im Moment nachweislich den Erfolg zurück.“