Während die Offensive aus Mike Frantz, Mehmet Ekici, Ilkay Gündogan oder Julian Schieber sehr schnell, sehr gut kontern kann, genießt die eh schon grimmige, eingespielte und noch dazu torgefährliche Viererkette (bislang vier Saisontreffer) vortreffliche Unterstützung von den Vorderleuten. Jene doppelte Staubsauger-Position vor der Abwehr, in der vergangenen Saison noch erfolgreich mit den Leihspielern Andreas Ottl und Mickael Tavares ausgefüllt, betreuen nunmehr Neuzugang erfahren und abgezockt (Belgiens Nationalspieler Timmy Simons) und Neuzugang jung und aufstrebend (Der 22-jährige Ex-Augsburger Jens Hegeler) genauso wirkungsvoll wie ihre Vorgänger.
Dem Gegner um Aktivität bitten, tiefer stehen, hinten beißen, Fehler provozieren und schnell umschalten - auf diese Nürnberger Ansatzpunkte wird sich Werder wohl wieder einstellen müssen. „Das ist doch nichts neues für uns“, entgegnet Thomas Schaaf alles andere als verblüfft, „wir haben immer den Ansporn, nicht abzuwarten und die Dinge in die Hand zu nehmen.“ Auch in München wichen die Grün-Weißen vor dieser Spielanlage keinen Zentimeter zurück. Dadurch bewies die Mannschaft ihrem Trainer insbesondere „eine sehr auffällige zwei Halbzeit, in der wir den FC Bayern kontrolliert und mehrfach in Verlegenheit gebracht haben.“ Nicht nur all das, auch ein 2:1 vollendeten die Bremer… Aber genug der vergangenen Enttäuschung. Die defensiv kompakten, flink konternden, selbstbewussten Nürnberger warten. „Es liegt an uns, das Ganze aufzuwühlen und durcheinanderzubringen“, gibt Thomas Schaaf erwartungsfreudig vor. Und außerdem: „Jeder Sieg hellt die Stimmung auf“, unterstreicht Klaus Allofs.
von Maximilian Hendel