Vorne weggehen, anstatt hinterher zu rennen
Die allgemein gültige Devise gab der Trainer seinen Grün-Weißen direkt mit auf den Weg: „Wir müssen gleich vorne weggehen, anstatt später hinterher zu rennen.“ Als Paradebeispiel dafür dient der in wacher Erinnerung gebliebene 6:0-Hinrundensieg in Freiburg. Werder kombinierte flüssig, schnell direkt und traf allein im zweiten Durchgang fünf Mal. „Da haben wir gesehen, wie viele gute Dinge wir aufzeigen können“, erinnerte Thomas Schaaf, mahnte dennoch zugleich: „Aber auch in diesem Spiel war nicht alles perfekt.“ Geschäftsführer Klaus Allofs präzisierte: „Bis zum 1:0 stand das Spiel auf der Kippe.“ Idrissou und Banovic hätten beherzte Freiburger in der Anfangsphase auch in Führung bringen können. Erst mit Hugo Almeidas Kopfballtor (33.) brachen allmählich der defensive Widerstand und später die Dämme des SC. Insbesondere, weil der Aufsteiger bis zum Schluss nach vorn rannte.
Nach passablem Saisonstart geriet diese Niederlage für den SC Freiburg zum Vorläufer einer an Nerven und Selbstvertrauen zehrenden Negativserie. Zwar gelang eine Woche später noch der 1:0-Auswärtssieg in Nürnberg. Daran schlossen sich jedoch bis weit in den März hinein zwölf Punktspiele ohne Sieg an. Und was löste das im Breisgau aus? Keine Sinnkrise, keinen Super-Gau! Selbst das Fachorgan Kicker pries die Beharrlichkeit der Verantwortlichen: Sie verschlossen sich – wie seit der Ära Volker Finke identitätsstiftend praktiziert – jeglichen „branchenüblichen Reflexen und sprachen dem Trainer das uneingeschränkte Vertrauen aus. Aus Überzeugung.“
Auch in schwierigen Situationen vorgelebte Beharrlichkeit