Tiefe Furchen auf Werders Punktekonto
Fünf Niederlagen in einer Reihe hinterließen tiefe Furchen auf dem Punktekonto. Zu den ohnehin intensiven Trainingseinheiten, der eindringlichen Fehleranalyse und offener Selbstkritik ist die Mannschaft außerdem „sehr eng zusammengerückt“, hat Thomas Schaaf erkannt, ein weiterer Aspekt neben der dringend benötigten erheblichen Leistungssteigerung auf dem Feld, damit „das Gesamtgefüge wieder funktioniert.“ Allerdings zu weitaus mehr als einer erheblichen Leistungssteigerung ist Hertha BSC gefordert.
Noch im vergangenen Frühjahr träumte eine ganze Hauptstadt berechtigterweise vom Höchsten – der Meisterschaft. 74.500 in der beinah stetig ausverkauften Heimstätte brüllten gar so laut, dass es bis in die hintersten Winkel der Republik nicht zu überhören war: „Hey, das geht ab. Wir feiern die ganze Nacht.“ Natürlich mit der Schale in der Hand. Dafür reichte es am Ende nicht ganz. Zuletzt vernahm man den Refrain besagten Gassenhauers, als er in der Leverkusener BayArena dröhnte. Der „Alten Dame“ dagegen wurden im ersten Halbjahr beständig diese elenden Vergleiche mit Tasmania vorgehalten. Bis heute die Mutter aller Absteiger, nachdem die Berliner 1966 nach nur zwei Siegen, vier Unentschieden und einem haarsträubendem Torverhältnis den Gang ins Unterhaus antreten mussten.