Der Knoten ist geplatzt. Werder Bremen setzte sich unter der Woche eindrucksvoll mit 5:2 gegen den VfL Wolfsburg durch, steht im Halbfinale des DFB-Pokals und scheint nun endgültig auf dem besten Weg, in die Erfolgsspur zurückzufinden. Am Samstag, 07.03.2009, ab 15.30 Uhr gastieren die Grün-Weißen bei 1899 Hoffenheim. In der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena wollen Diego, Pizarro und Co. den Aufwärtstrend der vergangenen Tage nun auch in der höchsten deutschen Spielklasse bestätigen. „Wir haben uns in den Pokal-Wettbewerben gut behauptet, nun müssen wir auch in der Bundesliga Ergebnisse folgen lassen“, fordert Cheftrainer Thomas Schaaf.
Gelingt endlich der erste Bundesliga-Sieg 2009?
Werder wartet im Jahr 2009 noch immer auf den ersten „Bundesliga-Dreier“, in Sinsheim soll es mit dem Siegen endlich wieder klappen. Doch die 1899er werden den Bremern gewiss einen Strich durch die Drei-Punkte-Rechnung machen wollen. Schaaf warnt vor den Qualitäten der Gastgeber: „Mit Hoffenheim erwartet uns ein sehr starker Gegner. Sie haben in der Saison bisher tolle Leistungen gezeigt, das wird keine einfache Partie für uns.“ Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick ist in der Rückrunde aber auch noch nicht so recht in Tritt gekommen. Mit nur einem Sieg aus den letzten fünf Partien rutschte der Herbstmeister auf Rang drei der Tabelle ab. Wohlgemerkt keine allzu schlechte Positionierung für einen Verein, der vor noch zwei Jahren in der Regionalliga kickte, aber eben auch nicht Ausdruck des „Zauberfußballs“, den die Baden-Württemberger noch in der Hinserie zelebrierten.
Erinnerungen an das Hinspiel werden wach
Apropos „Zauberfußball“: Das Hinspiel zwischen Werder und Hoffenheim endete im September 2008 mit 5:4 aus Bremer Sicht. Beide Teams boten den sich ungläubig die Augen reibenden Zuschauern ein Offensiv-Spektakel sondergleichen. „Wenn das Spiel einen positiven Ausgang für uns hat, soll es mir recht sein, dass es wieder so turbulent zugeht“, sagt Schaaf und präzisiert sogleich seine Erwartungen an die kommende Partie: „Beide Mannschaften stehen für Offensivfußball und Ich denke, dass beide Mannschaften auch am Samstag die Bereitschaft zeigen werden, den Weg nach vorne zu suchen. Ich hoffe, dass eine gute Partie dabei rauskommt und wenn viele Tore fallen hoffe ich, dass wir eins mehr schießen als der Gegner.“
In Wolfsburg warm geschossen
In Wolfsburg hat sich Werder schon einmal warm geschossen. Fünf Treffer erzielten die Grün-Weißen – Balsam für die zuletzt so häufig von „Ladehemmungen“ geplagten Bremer Angreifer. Werder im Aufwind, doch Geschäftsführer Klaus Allofs tritt auf die Euphorie-Bremse: „Wir haben noch gar nichts erreicht. Es wird besser und es geht voran, das kann man ohne Überreibung sagen. Aber wir müssen die Leistungen der vergangenen Spiele bestätigen.“
Hoffenheim personell angeschlagen
Womöglich spielt Hoffenheims Personalsituation den Bremern für dieses Vorhaben in die Karten. Coach Rangnick muss am Samstag mit Selim Teber, Luiz Gustavo (beide Gelbsperre), Tobias Weis (Rotsperre) und Sejad Salihovic (Außenbandanriss im Knie) auf vier Mittelfeldspieler verzichten und Torhüter Timo Hildebrand (Oberschenkelverletzung) steht noch nicht wieder zur Verfügung. Zudem wird Top-Torjäger Vedad Ibisevic (Kreuzbandriss) nach wie vor schmerzlich vermisst und konnte auch von der Bremer Leihgabe Boubacar Sanogo bislang nicht adäquat ersetzt werden. Taktikfuchs Rangnick dürfte aber bereits ein geeignetes System ausgetüftelt haben, um der stärksten Offensive der Liga (49 erzielte Tore) auch am Samstag eine gehörige Portion Durchschlagskraft zu verleihen. Werder, das ist sicher, wird sich dagegen stemmen und darf dabei auf die lautstarke Unterstützung der grün-weißen Anhänger vertrauen: 4500 Werder-Fans begleiten die Mannschaft nach Baden-Württemberg.
von Timo Strömer