Mit zwei Kontrahenten vor der Nase ist der Herbstmeister auf Ausrutscher der anderen angewiesen. "Wir müssen noch zweimal warten, dass etwas passiert", sagt Thomas Schaaf stoisch. "Je früher eine Mannschaft patzt, desto besser." Auch er weiß: Die Aussichten, dass das an diesem 33. Spieltag passiert, sind nicht zu verachten. Spitzenreiter Schalke hat das Vergnügen, sich dem Erzrivalen Dortmund in dessen enormer Höhle des Löwen stellen zu dürfen. Stuttgart tritt in Bochum an, das zuletzt mit Lust und Gekas Hannover, Leverkusen, Frankfurt, Schalke und den HSV besiegte und nun nach den UEFA-Cup-Sternen greift. Große Geheimnisse um die Spielstände der parallelen Partien werden am Samstag übrigens nicht gemacht. Zwischenstände und Blitztabelle werden im Stadion eingeblendet wie bei allen 16 Heimspielen zuvor. "Die meisten Zuschauer sind ohnehin mit einem Radio ausgestattet, die Reaktionen haben wir also sowieso auf der Tribüne", erklärt Werders Mediendirektor Tino Polster. "Dann lieber gleich ganz offen, eindeutig und für jeden Fan nachvollziehbar."
Bei der Eintracht, die mit etwa 2.500 Anhängern zum proppevollen Stadion beitragen wird, glaubt man noch nicht an endgültige Entscheidungen an den Brennpunkten der Liga. "Das geht wieder bis zum letzten Spieltag", sagt Friedhelm Funkel, der sich vor allem für das Spiel Aachen (16.) gegen Wolfsburg (15.) interessieren wird. Den Adler nicht tragen werden am Samstag die kranken oder verletzten Weissenberger, Jones, Thurk, Pröll, Meier und Rehmer. Vermutlich läuft jene Elf auf, die Alemannia Aachen vergangene Woche mit einem deutlichen 4:0 tief in den Schlamassel bugsierte. Ob sie auch Werders perfekter Woche im Weg stehen wird?
von Enrico Bach