Noch enger wurde es fünf Minuten später. KSC-Kapitän Christian Eichner setzte sich dabei im Zweikampf durch, strauchelte, berappelte sich und verfehlte anschließend aus 18 Metern mit dem schwächeren rechten Fuß das Tordreieck nur um Zentimeter. Im Gegenzug flog Hugo Almeidas Kopfball nach Vorarbeit von Clemens Fritz schon etwas deutlicher vorbei.
Werder besaß die bessere Spielanlage, die Badener setzten einen immens hohen Aufwand dagegen, um sich endlich von ihrer außerordentlichen Negativ-Serie zu befreien. Vor allem die beiden Außenverteidiger Eichner (über die linke Bahn) und Celozzi (über die rechte Bahn) setzten rastlos zu Offensiv-Ausflügen an, zentral war da Silva der Dreh- und Angelpunkt. Erst sechs Minuten vor dem Pausenpfiff musste KSC-Keeper Miller wieder wach sein, nach Hunts artistischem, aber nicht platzierten Hechtkopfball. Das letzte Ausrufezeichen der ersten Hälfte setzte erneut der Tabellenletzte. Edmond Kapplani konnte sich in aller Ruhe die Kugel zurechtlegen, versuchte den geschlenzten Kunstschuss und der war so eng, dass die Latte des Bremer Gehäuses den Windzug des Balls spürte.
Werder gewinnt die Oberhand
Ohne Atempause rannte Karlsruhe auch nach der Pause weiter an. Die Freistossflanke von da Silva erreicht den von Gegenspielern verlassenen Martin Stoll, der mit einem Kopfball das Tor hauchdünn verfehlte (50.). Nur Atemzüge später flankte nochmals Eichner, verlängerte Stindl und schoss Freis aus guter Position knapp drüber.
Es dauerte bis zur 64. Minute, da Werder wieder Torgefahr ausstrahlen wollte. Eingeleitet hatte Tosic per Flanke, abgeschlossen Pizarro per Kopf, was Miller jedoch nicht in Verlegenheit brachte. Eine Minute später stockte dann wieder den Gastgebern der Atem. Diesmal überwand der unermüdliche Pizarro drei Gegenspieler, drang in den Strafraum ein, aber seinem gezielten Torschuss blieb um Zentimeter die Krönung versagt. Etwas jedoch hatten sich die Bremer nun endgültig zurückerobert – Die Oberhand im Spiel, wohingegen der KSC seinem hohen Tempo Tribut zollen musste.