Fünf Minuten nach Wiederanpfiff gelang Werder die Führung
Die erste Möglichkeit des zweiten Durchgang gehörter wieder dem VfB Stuttgart. Der eingewechselte Mutzel nahm sich ein Herz und schoss aus 20 Metern Richtung Bremer Gehäuse. Der Schuss konnte aber vom ehemaligen Stuttgarter und heutigen Werderaner Frank Verlaat zur Ecke abgefälscht werden. Aus dem Nichts fiel dann in der 50. Spielminute die Führung für den SV Werder: Ludovic Magnin hatte von der linken Seite in den Strafraum geflankt, wo Stuttgarts Rui Marques den Ball völlig unbedrängt ins eigene Tor spitzelte. VfB-Torwart Hildebrand war völlig überrascht von Aktion seines Mitspielers und rutschte auch noch bei dem Versuch, das Schlimmste zu verhindern, aus. Ein kurioses Eigentor! Werder hatte durch den Treffer Oberwasser bekommen und begann nun zu kombinieren. Johan Micoud, dessen Einsatz bis kurz vor dem Anpfiff noch fraglich war, bediente Paul Stalteri, der den Ball ab auf den rechts kreuzenden Krisztian Lisztes ablegte. Dessen Schuss von der halbrechten Position ging nur knapp am langen Pfosten vorbei. Acht Minuten später die nächste große Möglichkeit für die Grün-Weißen. Fabian Ernst setzte mit einem schönen Pass Angelos Charisteas in Szene, der den Ball allerdings frei vor Keeper Hildebrand stehend nicht im Stuttgarter Tor unterbringen konnte. Auch den Nachschuss verstolperte der Grieche etwas unglücklich. Ein Eckstoss in der 67. Minute leitete die größte Chance für die Gastgeber in der zweiten Halbzeit ein. Der eingewechselte Mutzel schlug das Leder in Werders Strafraum, wo Mitspieler Bordon am schnellsten reagierte. Der konnte den Ball aus zehn Metern aber nur an die Latte platzieren. Im Nachsetzen scheiterte Kuranyi dann an Torwart Borel.
Marco Reich hätte alles klar machen können
Drei Minuten vor dem Ende hätte der eingewechselte Marco Reich endgültig alles klar machen können. Der offensive Mittelfeldspieler nahm einen hohen Pass von Paul Stalteri auf und spielte seine ganze Schnelligkeit gegen den indisponierten Rui Marques aus. Doch als er den Ball auch noch schön an Keeper Hildebrand vorbei legte, trat er unglücklich über das Leder und verfehlte seinen ersten Saisontreffer. Der SV Werder zeichnete sich an diesem Nachmittag in erster Linie durch sein cleveres Defensivspiel aus, das dem VfB über 90 Minuten das Leben schwer machte.
Die Bremer rücken nach diesem Erfolg auf Platz sechs der Tabelle vor, können allerdings morgen von Schalke 04 wieder überholt werden. Der VfB rückt nach der Niederlage gegen Werder einen Platz runter in der Tabelle und ist nun Dritter.
SV Werder Bremen: Borel - Baumann, Lisztes (77. Borowski), Krstajic, Verlaat, Stalteri, Micoud, Magnin (83. Schulz), Ernst, Charisteas, Daun(78. Reich)
VfB Stuttgart: Hildebrand- Gerber, Meira, Rui Marques(57. Beinlich), Hinkel, Bordon(46. Neuendorf), Meißner (27. Mutzel), Hleb, Balakov (65. Dundee), Kuranyi, Amanatidis(46. Ganea)
Tore: 0:1 Rui Marques(50./Eigentor)
Gelbe Karten: Ernst, Lisztes, Magnin, Stalteri(Werder) - Bordon, Hinkel, Meira(Stuttgart)
Schiedsrichter: Herbert Fandel(Kyllburg)
Gottlieb-Daimler-Stadion: 50.000 Zuschauer
Torschüsse: 19:12
Ecken: 9:2
Flanken: 17:3
Ballkontakte: 54%:46%
Gewonnene Zweikämpfe: 53%:47%
Fouls: 17:25
Abseits: 1:6
Die meisten Ballkontakte: 69x Micoud (Werder), 108x Hinkel(Stuttgart)
Die Zweikampfstärksten: Verlaat (Werder) 71% gewonnen; Gerber(Stuttgart) 66% gewonnen