Der SV Werder hat sich am Samstagnachmittag verdient mit 1:0 gegen OGC Nizza durchgesetzt und steht nun im UI-Cup Halbfinale. Vor 24.300 Zuschauern im Bremer Weser-Stadion markierte Mittelfeldspieler Johan Micoud in der 74. Spielminute das Tor des Tages für die Grün-Weißen.
Von Beginn an machte Werder den Süd-Franzosen klar, wer an diesem Tag Herr im Hause war. Den Bremern gelang es zunächst allerdings nicht, die drückende Ballüberlegenheit auch in Torchancen um zu münzen. Ailton gab sodann in der 11. Minute den ersten Warnschuss auf das Gehäuse der Franzosen ab, ohne jedoch Torhüter Gregorini ernsthaft in Gefahr zu bringen. Drei Minuten später legte der wieder genesene Charisteas den Ball per Kopf auf Micoud auf, dessen Schuss nur mit Mühe vom Keeper pariert werden konnte.
Charisteas für Klasnic – ansonsten selbe Startelf wie im Hinspiel
Cheftrainer Thomas Schaaf vertraute mit Ausnahme von Charisteas, der für Ivan Klasnic (Innenbandanriss im Knie) ins Team gerückt war, auf die selbe Startelf wie vor einer Woche im Hinspiel. Dabei machte insbesondere die Viererkette mit Magnin, Krstajic, Ismaël und Stalteri einen eingespielteren Eindruck, so dass Nizza kaum Raum fand, um in der Offensive Akzente zu setzen. Umso gestaffelter standen die Süd-Franzosen in der Abwehr, die dem Werder-Angriff das Toreschießen an diesem Nachmittag nicht leicht machen sollte. Kurz vor dem Seitenwechsel wurde es dann noch einmal im Strafraum von OGC gefährlich. Stalteri hatte auf der rechten Seite den Ball quer auf Micoud gelegt, der direkt auf den pfeilschnellen Aitlon in die Spitze weiter leitete. Der Brasilianer sprintete bis an die Außenlinie und flankte das Leder in den 16-Meter-Raum, wo der mit gelaufene Charisteas nur haarscharf die Führung für die Bremer verpasste.
Nach dem Seitenwechsel Werder mit Power-Play
Nach der Halbzeitpause erhöhten die Grün-Weißen den Druck auf die Gäste, die bis dato nicht eine wirklich gefährliche Aktion auf das Tor von Werder-Keeper Andreas Reinke vollbracht hatten. Stattdessen hielt Ailton die Abwehr der Gäste in Atem. Zunächst konnte er eine Charisteas-Flanke nicht verwerten, bevor der Ball zehn Minuten später im Tor der Franzosen zappelte. Der für Ivica Banovic in die Partie gekommene Krisztian Lisztes hatte den Brasilianer mit einem feinen Pass toll frei gespielt, aber leider war der Stürmer mal wieder zu früh gestartet, so dass Schiedsrichter Zsolt Szabo auf Abseits entschied. OGC Nizza kam nun kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus, denn Werder drückte unaufhörlich nach vorne.
Micoud erlöste die Bremer Anhänger mit der Führung
Eine Viertelstunde vor Ende erlöste schließlich Johan Micoud die Grün-Weißen Anhänger und ließ das Weser-Stadion erbeben. Ludovic Magnin hatte sich auf der linken Seite toll gegen gleich zwei Gegenspieler durchgesetzt und in den Ball gefühlvoll auf den im Strafraum lauernden Charisteas geflankt. Mit einer artistischen Einlage legte der Grieche geistesgegenwärtig das Leder auf Johan Micoud ab, der aus 14 Metern Gäste-Keeper Gregorini keine Chance ließ.
Mit der 1:0-Führung im Rücken brachte der SV Werder den Erfolg schließlich über die Zeit, obwohl Nizza in der 87. Minute noch einmal mit einem Kopfball des eingewechselten Angreifers Meslin gefährlich vor das Bremer Tor kam.
Der SV Werder wird nun am Mittwoch, 30.07.2003, im Hinspiel des UI-Cup Halbfinals auf den Sieger der Partie FC Tobol Kostanay (Kasachstan) gegen SV Pasching (Österreich) treffen.
Daniel Meadows
SV Werder Bremen: Reinke – Magnin, Krstajic, Ismaël, Stalteri – Ernst, Baumann, Banovic (61. Lisztes), Micoud - Charisteas, Ailton
OGC Nizza: Gregorini – Varrault (79. Diakité), Cobos, Everson, Roy, Cherrad (72. Meslin), Pamarot, Laslandes, Abardonadu, Pitau, Traoré
Tor: 1:0 Micoud (74.)
Schiedsrichter: Zsolt Szabo (Ungarn)
Weser-Stadion: 24.300 Zuschauer (ausverkauft – Fassungsvermögen aufgrund von Umbauarbeiten eingeschränkt)