„In Bremen habe ich den Spaß zurückbekommen“

Serge Gnabry im Interview vor dem Duell mit Werder

Serge Gnabry und Mitchell Weiser umarmen sich.
Gnabry und Weiser wurden gemeinsam U21-Europameister (Foto: W.DE).
Profis
Donnerstag, 17.08.2023 / 10:00 Uhr

Das Interview führte Moritz Studer

Meister, Pokal- und Champions League-Sieger. Es gibt kaum einen Titel, den Serge Gnabry in den vergangenen Jahren nicht gewonnen hat. Sein Weg zur Weltklasse führte den 28-jährigen Offensivallrounder in der Saison 2016/17 für ein erfolgreiches Jahr nach Bremen. Bevor Gnabry am Freitagabend mit seinem FC Bayern an alter Wirkungsstätte zu Gast ist, hat WERDER.DE im Interview mit ihm u.a. über die Bedeutung seiner Zeit an der Weser für seinen Karriereweg gesprochen.

WERDER.DE: Moin Serge, du hast dank deines Berufs viel von der Welt gesehen. Hast du irgendwo zwischen Tokio und Rio de Janeiro ein Gericht gefunden, das es mit den Käsespätzlen deiner Oma aufnehmen kann?

Serge Gnabry: Auf den verschiedenen Reisen gab es auf jeden Fall viele gute Gerichte. Im Sommer hat mich in Tokio in einem Restaurant eine Suppe mit Nudeln stark beeindruckt. Ansonsten ist aber auch, wenn ich in der Elfenbeinküste bin, die heimische Küche sehr lecker. Mein All-Time-Favourite bleiben aber die Käsespätzle, weil die Kindheitserinnerung einfach schwerer wiegt.

WERDER.DE: Deine Reise führte dich für eine Saison auch an die Weser, wo deine Karriere so richtig an Fahrt aufgenommen hat. Welche Bedeutung hatte Werder für den weiteren Verlauf deiner Laufbahn?

Serge Gnabry: Eine sehr große und positive! Davor lag eine lange Zeit, in der ich verletzt war und bei Arsenal und West Bromwich vieles für mich nicht lief. In Bremen habe ich wieder regelmäßig gespielt und den Spaß durch den Verein und das Umfeld wieder zurückbekommen. Die Fans und die Stadt stehen immer hinter dem Verein, auch wenn es gerade in der Hinrunde nicht lief. Ich hatte dort ein tolles Jahr mit einer Mannschaft mit vielen tollen Charakteren und denke oft daran zurück.

WERDER.DE: Mittlerweile hast du in deiner Karriere schon fast alles gewonnen. Wie schaffst du es, dich immer weiter zu motivieren?

Serge Gnabry: Jede Saison bringt eine neue Challenge. Du musst deinen Platz im Team verteidigen und willst die Bundesliga erneut gewinnen und auch wieder die anderen Titel holen. Mein Vater hat schon immer gesagt: Oben bleiben ist schwieriger als hochzukommen. Nach einem Erfolg ist es nicht zu Ende. Das kommt aus der eigenen Motivation, immer Gas zu geben und der Beste sein zu wollen.

Oben bleiben ist schwieriger als hochzukommen. Nach einem Erfolg ist es nicht zu Ende
Serge Gnabry

WERDER.DE: Ein Titel, der in deinem Trophäenschrank noch fehlt, ist die Torjägerkanone. Ärgert es dich schon ein kleines bisschen, dass du u.a. deinem Nationalmannschaftsteamkollegen Niclas Füllkrug den Vortritt lassen musstet?

Serge Gnabry: Klar, das wäre ein Nice-to-have gewesen. Gerade auch, weil ich ja nicht unbedingt als Stürmer bezeichnet werde, wäre das schon eine Auszeichnung gewesen. Rückblickend betrachtet gab es die eine oder andere Chance, die ich liegengelassen habe. Nichtsdestotrotz waren 14 Tore für meine Verhältnisse gut. Ich hoffe, dass es dieses Jahr wieder mehr werden – wenn irgendwann Mal die Trophäe herausspringt, wäre das schon schön.

WERDER.DE: Am Freitagabend bist du zur Eröffnung der neuen Bundesliga-Saison im wohninvest WESERSTADION zu Gast. Besteht zu alten Weggefährten im Werder-Kader noch Kontakt? 

Serge Gnabry: Es ist immer wieder schön, gegen alte Bekannte oder Freunde zu spielen. Gerade Mitch Weiser kenne ich lange und bin mit ihm auch immer noch in Kontakt – genauso mit Clemens Fritz. Die Atmosphäre in Bremen ist immer geil, es macht Spaß dort zu spielen. Nach dem Spiel geht man dann rüber in die Kabine und tauscht sich aus. Auch vom Staff sind noch viele Leute aus meiner Zeit da, es ist immer cool, sie wieder zu sehen.

WERDER.DE: Der FC Bayern befindet sich derzeit in einer kleinen Umbruchphase: Trainer Thomas Tuchel konnte nun eine komplette Vorbereitung mit der Mannschaft arbeiten, dazu kommen namhafte Neuzugänge. Was unterscheidet den diesjährigen vom letztjährigen FCB? 

Serge Gnabry: Das werden wir am Ende sehen (schmunzelt). Wir werden sehen, wo die Reise hingeht. Die Neuzugänge müssen mit uns zusammenwachsen, sich an unseren Spielstil und die Charaktere gewöhnen. Dann wird uns vom letzten Jahr hoffentlich unterscheiden, dass wir eine ruhigere Saison spielen. Wichtig wäre, dass wir uns auf das fokussieren, was auf dem Platz ist und wieder selbstbewusster in die Spiele gehen.

WERDER.DE: Ihr reist naturgemäß als Favorit an den Osterdeich. Was zeichnet den SV Werder aber aus deiner Sicht aus, was ihn für euch zu einer schwierigen Hürde macht?

Serge Gnabry: Es ist nie einfach dort zu spielen. Das haben wir in den letzten Jahren immer wieder erlebt. Werder ist eine Mannschaft, die sich nie geschlagen gibt. Obwohl wir beim letzten Mal mit 2:0 geführt haben, wurde es nach hinten raus nochmal sehr eng. Sie haben einen guten Spielstil und gute Spieler - Fülle ist ein Stürmer, der sehr gefährlich ist. Sie werden eine hohe Motivation haben, uns zu schlagen - wir freuen uns auf das Spiel.

WERDER.DE: Wir uns auch. Vielen Dank für das Gespräch, lieber Serge.

 

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