"Viele Menschen haben Anteil daran"

Anthony Jung im Interview zu seiner Vertragsverlängerung

Anthony Jung lehnt an einer Wand und lächelt. Im Hintergrund ist die Werder-Raute zu sehen.
Nach der Unterschrift kam Anthony Jung bei uns zum Interview (Foto: W.DE).
Profis
Donnerstag, 23.02.2023 / 12:00 Uhr

Das Interview führte Moritz Studer

Nachdem Anthony Jung seinen neuen Vertrag unterschrieb, kam er nahtlos zum Interview mit WERDER.DE. Der 31-Jährige verrät im Gespräch, dass der Tag der Unterschrift trotz seiner Erfahrung immer noch besonders ist. Darüber hinaus berichtet Jung auch über die Gründe für die Verlängerung, seine bisherige Zeit bei Grün und Weiß und seine Rolle als älterer Spieler im Kader.

WERDER.DE: Moin Tony, du kommst gerade von deiner Vertragsunterschrift. Die Tinte ist am Trocknen: Du bleibst bei Werder. Bist du als alter Hase an einem solchen Tag noch aufgeregt?

Anthony Jung: Nicht mehr ganz so wie am Anfang. Dennoch ist das immer etwas Besonderes. Ich bin sehr happy, dass es geklappt hat und der Verein das Vertrauen in mich hat. Auf der anderen Seite denke ich, dass ich mir das auch erarbeitet habe.

WERDER.DE: Jetzt steht noch das Krafttraining auf dem Plan. Wie wird im Hause Jung die Vertragsverlängerung gefeiert?

Anthony Jung: Die Familie hat einen sehr großen Anteil daran und mir über die ganze Zeit meinen Rücken freigehalten. Das ist ein Erfolg, an dem viele Menschen teilhaben. Das könnte man sicherlich bei einem Abendessen mit einem Gläschen Wein ganz gut feiern.

WERDER.DE: Du hast keinen Hehl daraus gemacht, dass du dich in Bremen sehr wohl fühlst. Was war ausschlaggebend für die Verlängerung?

Anthony Jung: Natürlich ist es auch ein Faktor, wie ich mich als Spieler bei dem Verein fühle, wie mein Standing ist oder welche Ziele der Verein hat – da stimmt beim Abgleichen immer noch vieles überein. Im Familienleben zählen aber auch Dinge abseits des Platzes und wir fühlen uns hier sehr wohl. Der Kleine wächst hier auf. Das Gesamtpaket hat einfach gepasst, deswegen war es für mich keine schwere Entscheidung.

WERDER.DE: Du bist damals nach dem Abstieg aus der Bundesliga nach Bremen gekommen. Wie hat sich Werder seitdem entwickelt?

Anthony Jung: Gerade am Anfang war viel los. Das erste Jahr ging auf und ab. Am Ende haben wir aber den Aufstieg geschafft. Wir haben relativ schnell den Fokus gefunden und uns auf das Wesentliche konzentriert. Man spürt, dass eine Entwicklung stattgefunden hat und ein Prozess am Laufen ist. Diesen Prozess möchte man als Spieler mitgehen. Ich fühle mich sehr wohl in der Mannschaft, da passt vieles zusammen.

WERDER.DE: Clemens Fritz hat gegenüber den Journalist:innen gesagt, dass dir auch zugetraut wird, im Zentrum zu spielen. Gehst du da mit?

Anthony Jung: Ja, ich kann mit meinen Eigenschaften beide Positionen bespielen. In meinem letzten Jahr in Dänemark habe ich schon in der linken Innenverteidigung gespielt. Am Ende ist es mir egal, auf welcher Position ich spiele. Schauen wir, was die Zeit bringt.

Natürlich will man auch einer gewissen Rolle gerecht werden und versucht für die jungen Spieler da zu sein.
Anthony Jung

WERDER.DE: Du hörst es sicherlich nicht gerne: Mit 31 Jahren zählst du mittlerweile zu den älteren Spielern im Kader. Fühlst du dich auch so?

Anthony Jung: Ehrlich gesagt nicht. Ich sage mal sehr floskelhaft, dass Alter eine Zahl ist und man so alt ist, wie man sich fühlt. Ich fühle mich sehr gut und bin zum Glück fit und gesund. Natürlich will man auch einer gewissen Rolle gerecht werden und versucht für die jungen Spieler da zu sein. Hier und da bin ich in manchen Situationen aber auch noch ein Kind im Kopf. Es kommt auf einen gesunden Mix daraus und einer gewissen Seriosität an.

WERDER.DE: Jetzt hast du uns ein wenig den Übergang zur nächsten Frage gesprengt: Also hat es nichts mit deinem Alter zu tun, dass du nicht mehr bei Instagram zu finden bist?

Anthony Jung: Da war kein großer Gedanke dahinter, ich habe mich einfach danach gefühlt. Ich war selbst nie groß aktiv, sondern bin den Weg als Person des öffentlichen Lebens mitgegangen. Ich verstehe gut, dass das ein guter Weg für Content Creating ist. Mir persönlich gibt es aber nichts. Für mich gibt es wichtigere Dinge, denen ich nachgehen möchte.

WERDER.DE: Kommen wir zum Sportlichen zurück: Du hast in 20 von 21 Bundesliga-Spielen in der Startelf gestanden. Wie zufrieden bist du mit deiner Saison?

Anthony Jung: Äußerst zufrieden. Natürlich weiß ich auch, dass ich mich in einigen Dingen noch steigern kann. Für mich ist es die erste Saison als Bundesliga-Stammspieler – da gehört es dazu, dass in der höchsten Spielklasse nicht alles gleich perfekt läuft. Ich genieße die Momente und denke, dass wir als Team eine solide Performance geboten haben.

WERDER.DE: Zum Abschluss wagen wir den Blick in die Zukunft. Du gehst den Weg mit Werder weiter. Was nimmst du dir für diese Zeit mit dem Verein vor?

Anthony Jung: Zunächst einmal unser gemeinsames Ziel als Aufsteiger die Klasse zu halten. Aber auch der Identität, die wir uns am Anfang der Saison erarbeitet haben, noch stärker nachzugehen. Die letzten Spiele waren gegen Gegner mit hoher Qualität nicht unsere besten. Für uns sollte es aber Priorität haben, dass wir unser Gesicht wiederfinden und unser Spiel auf den Platz bringen. Dann bin ich mir sicher, dass wir die Qualität haben, jedem Gegner große Probleme zu bereiten.

WERDER.DE: Da sind wir uns auch sicher. Vielen Dank für das Gespräch, Tony!

 

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