"Ich liege irgendwo zwischen Felix Magath und Kumpeltyp"

Cheftrainer Ole Werner bei buten un binnen über seine Arbeit

Ole Werner, Cheftrainer des SV Werder Bremen.
Ole Werner setzt seinen Fokus auf die gemeinsame Mannschaftsleistung (Foto: WERDER.DE).
Profis
Dienstag, 08.03.2022 / 17:04 Uhr

Von Solveig Haas

Seit November 2021 ist Ole Werner Cheftrainer bei Werder Bremen. Der 33-Jährige gilt als nordisch-ruhiger Typ, bei Werder liegt der Vergleich zu Thomas Schaaf da nahe. Journalist Felix Krömer zieht diesen auch im Interview bei buten un binnen und spricht mit Werders Coach über seinen Trainingsstil, das Verhältnis zur Mannschaft und ob er sich eigentlich auch mal aus der Ruhe bringen lässt.

Ole Werner kann seit seinem Start bei Werder eine beinahe makellose Bilanz vorweisen: Neun Siege und ein Unentschieden stehen bisher auf dem Zettel. So ein guter Start bringt viel Euphorie mit sich, aber Werner mahnt vor allem zur Vernunft: „Wir müssen wissen, wo wir herkommen. Wir sind in dieser Situation dank akribischer Arbeit und vielen anstrengenden Trainingstagen. Was drumherum gesagt wird, ob die Erwartungshaltung steigt und was wer prognostiziert darf uns überhaupt nicht interessieren.“

Von Aufstiegsträumen und vor allem davon, sich selbst als Heilsbringer zu sehen, ist Werner weit entfernt. Für ihn zählt Mannschaftsleistung weit mehr als individuelle Qualität – sowohl auf, als auch neben dem Platz. „Ich glaube, dass sehr viele Menschen im Zusammenspiel einen guten Job machen, wenn es so gut läuft wie bei uns gerade. Deshalb tue ich mich schwer damit zu beziffern, welchen Anteil ich daran habe. Wir haben hier insgesamt vom ersten Tag an sehr zielgerichtet zusammengearbeitet. Mein Trainerteam und ich versuchen eine gewisse Richtung vorzugeben, damit das was wir tun am Ende des Tages immer darauf ausgerichtet ist, den Spielern auf dem Platz zu helfen.“ 

Auch, dass Erfolg nicht immer nur von planbaren Faktoren abhängt, betonte der Cheftrainer gegenüber Journalist Felix Krömer. Das Werder-Team blieb seit längerem von gravierendem Verletzungspech verschont, die gute Arbeit der Medizinischen Abteilung trage auch ihren Teil zum Erfolg bei, so Werner. 

Auf Dinge aufbauen und klare Lösungen mitgeben

Überhaupt habe er als neuer Cheftrainer eigentlich gar nicht so viel geändert, sondern vielmehr mit dem gearbeitet, was die Mannschaft schon gut kannte. „Nicht von A-Z alles neu machen, sondern auf die Dinge aufbauen, die der Mannschaft schon in den Wochen zuvor gut gelungen sind. Für gewisse Spielsituationen klare Lösungen mitgeben. Diese Dinge waren in den ersten Tagen für uns entscheidend und auf diesem Weg befinden wir uns nach wie vor“, so Werner. In der Mannschaft gebe es dafür beste Voraussetzungen. „Ich habe eine Mannschaft vorgefunden, die sehr viele Dinge auch selbst regelt, die auch eine klare Hierarchie hat und Führungsspieler, die vorneweggehen und darauf achten, dass gewisse Regeln eingehalten werden. Mir geht es eher darum, wie man miteinander arbeitet. Nicht um strikte Regeln, sondern darum, wie man miteinander kommuniziert.“

Die Kommunikation, sagt Ole Werner, sei eine Mischung aus Nähe und Distanz. Er wolle immer für die Spieler da sein, Verständnis und ein offenes Ohr haben, sich aber auch den objektiven Blick nicht nehmen lassen. „Die Spieler sollen wissen, dass ich da bin und meinen Job mache, damit sie am Wochenende erfolgreich auf dem Platz sein können. Ich sehe aber auch den Menschen im Spieler und habe Verständnis. Ich liege irgendwo zwischen Felix Magath und Kumpeltyp.“

An der Seitenlinie brodelt der Vulkan

Die Ruhe, die viele Werder-Fans an Ex-Trainer Thomas Schaaf erinnert, verliere er dabei fast nie. Obwohl, eine Situation fällt Ole Werner dann doch ein. An der Seitenlinie während des Spiels, da brodle dann doch manchmal ein Vulkan: „Emotionen sind wichtig. Es ist auch für die Mannschaft gut zu wissen, da an der Seitenlinie steht kein Scheintoter, sondern jemand der das auch mitlebt, mitfiebert und unterstützt. Das kriegt man auch nicht raus, da kann man sich auch als Trainer nicht von lösen.“

Und die Sache mit dem Aufstieg? Da spricht Ole Werner nur von Wahrscheinlichkeiten: „Es liegt an uns selbst, wie erfolgreich wir am Ende sind. Durch gute Arbeit können wir die Wahrscheinlichkeit dafür erhöhen. Wir müssen darauf hinarbeiten, dass wir die Dinge am Ende der Saison selbst in der Hand haben“, sagt er. „Ich traue mir die erste Liga grundsätzlich zu, aber aktuell spielen wir in der Zweiten. Wir müssen uns alles hart erarbeiten.“

ZUM ORIGINALINTERVIEW BEI BUTEN UN BINNEN

 

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