Bei Werder bekommen die Bundesligaprofis nicht nur Hilfe in akuten Situationen, das Konzept sieht vielmehr eine proaktive, dauerhafte und in den Alltag integrierte Unterstützung vor, wie Kohfeldt mit Blick auf das Bauer-Interview ergänzte. Die Arbeit von Werders Psychologen Andreas Marlovits ist keine Krisenintervention. Er sei vielmehr ein „ständiger Begleiter“ des Teams.
Marlovits betreut dabei sowohl die gesamte Mannschaft als auch die einzelnen Akteure während der gesamten Saison sportpsychologisch und sei ein Teil des Teams, so Kohfeldt. Auch durch die Integration in den Alltag der Mannschaft, in guten wie in schlechten Phasen der Saison, und den offenen Umgang mit der Thematik sei ein Gespräch mit Psychologe Marlovits nicht anders als ein Behandlungstermin bei den Physiotherapeuten. Wichtig ist Kohfeldt auch, dass die Angebote freiwillig sind. "Wenn ein Spieler ablehnt und das 'mit sich' ausmachen möchte, ist das in Ordnung", sagt der Cheftrainer.
Bereits im WERDER Leistungszentrum kümmern sich neben Trainern und Betreuern auch Sportpsychologe Sebastian Wilmes und Sozialpädagoge Daniel Mentzel um die Talente in den grün-weißen Jugendmannschaften. „Werder macht in diesem Bereich sehr viel und arbeitet aus meiner Sicht vorbildlich", so Kohfeldt.. Junge Spieler, beispielsweise aus dem Internat, werden früh auf das Bundesligageschäft mit all seinen Facetten vorbereitet. „Wir haben da eine Aufklärungspflicht“, unterstreicht Kohfeldt, auch um junge Talente auf den von Robert Bauer angesprochenen Druck hinzuweisen.