Das sensationelle Tor gegen die Borussia blieb nicht die einzige Sternstunde seiner Zeit bei den Grün-Weißen. Knapp ein Jahr später konnten ihn die Fans auf dem Bremer Rathausbalkon mit Meisterschale und Pokal ausgiebig feiern. Ernst war wichtiger Bestandteil der Mannschaft, die in der Saison 2003/2004 unter Thomas Schaaf sensationell das Double gewann. Der defensive Mittelfeldspieler war damals neben Mladen Krstajić, Johan Micoud, Ailton und Co. einer der Leistungsträger des SVW. 33 Partien bestritt er in dieser Saison, verpasste lediglich ein Spiel aufgrund einer Gelbsperre, wurde nur ein einziges Mal vorzeitig ausgewechselt und gab aus der Sechserposition heraus elf Torvorlagen.
Als der SV Werder den damals 21-Jährigen 2000 ausgerechnet vom Hamburger SV, dem Erzrivalen, an die Weser holte, war der Blick so manch eines Anhängers der Grün-Weißen skeptisch. Ernst wusste allerdings zu überzeugen: 195-Mal stand er mit der Werder-Raute auf der Brust auf dem Feld. Belohnt wurde sein Einsatz nicht nur im Double-Jahr. Bereits zwölf Monate zuvor wurde der "Sechser" zu Bremens Sportler des Jahres gekürt.
2005 ging Ernsts Zeit bei den Werderanern zu Ende. Er erlebte keinen leichten Abgang in der Hansestadt, schließlich wechselte er ablösefrei zu Ligakonkurrent Schalke 04. Titel, wie in seiner glorreichen Werder-Zeit, blieben ihm bei den Königsblauen jedoch verwehrt. So führte der Weg des gebürtigen Hannoveraners 2009 weiter an den Bosporus. Mit Besiktas Istanbul wurde er innerhalb von drei Jahren einmal SüperLig-Meister und gewann zweimal den türkischen Pokal.
Die letzten Zelte seiner Karriere, die er 2015 schließlich beendete, schlug er beim türkischen Erstligisten Kasimpasa Istanbul und später in seiner Heimatstadt, beim OSV Hannover, auf. Aktiv ist Ernst allerdings noch heute: Seit Jahren ist der Mittelfeldstratege fester Bestandteil der Traditionself der Werderaner. Doch ob Fabian Ernst mit der Werder-Raute auf der Brust jemals wieder so ein überragendes Tor gelingt? Wir wünschen es ihm.