Ähnlich formulieren es Mannehs Mitspieler. Er sei „sehr fleißig und lernwillig“, sagt Zlatko Junuzovic. „Er hört zu und setzt um, was man von ihm fordert. Ein bodenständiger, positiver Typ, der immer gut drauf ist. Wir gönnen ihm dieses Tor wirklich alle, das hat er sich einfach verdient.“ Sie nennen ihn einen „lieben Jungen“, wie Clemens Fritz oder einen „guten Typen“, wie Izet Hajrovic. Eines betonen dabei alle unisono: „Seine Entwicklung in den letzten zwei Jahren kommt nicht von ungefähr“, formuliert es Clemens Fritz stellvertretend für seine Mannschaftskollegen.
Manneh ackert, er geht die weiten Wege und keinem Zweikampf aus dem Weg. Seine Spielweise ist ab und an ungewöhnlich für einen Stürmer, "eklig" nennt es beispielsweise Junuzovic, aber sie ist in wenigen Wochen zu seinem Markenzeichen geworden. Klar war dennoch, es müssen auch Tore folgen. Das erste ist ihm gelungen. „Im letzten Jahr haben die Tore gefehlt, da habe ich andere Sachen verbessert. Jetzt muss ich daran arbeiten, vor dem Kasten effektiver zu werden“, weiß Manneh auch im Moment des Erfolgs einzuschätzen, woran er zu arbeiten hat. Schließlich werde er daran immer sofort erinnert - durch Alexander Nouri. „Der Trainer kommt selbst in den Situationen wie heute zu mir und sagt, womit er nicht zufrieden ist. Das verlangt mir alles ab und lässt mich immer weitermachen“, verriet Manneh kurz nach Abpfiff.
Einiges abverlangen wird es ihm auch, bis er die Ereignisse aus dem Leverkusen-Spiel verarbeitet hat. An Schlaf war dabei in der Nacht von Samstag auf Sonntag wohl nicht zu denken. „Mir schwirren so viele Dinge durch den Kopf, das wird sicherlich dauern bis ich einschlafe“, so der Gambier am gestrigen Abend. Vielleicht kann er aber am Sonntagmorgen realisieren, was da am Samstag im Weser-Stadion passiert ist.