WERDER.DE: Hat sich deine Rolle dadurch verändert? Du warst ja neben Claudio Pizarro und zwei, drei anderen einer der wenigen erfahrenen Akteure 2015/2016...
Clemens Fritz: „Um das zu beurteilen, ist es viel zu früh. Das wird erst der Saisonverlauf zeigen - gerade, wenn es dann mal nicht so gut läuft.“
WERDER.DE: Wenn du an deine Anfänge zurückdenkst: Was hat sich seitdem signifikant verändert?
Clemens Fritz: „Es hat sich in der Gesellschaft einiges geändert, was sich auf den Fußball auswirkt. Man muss sich nur mal die sozialen Netzwerke anschauen und das allgemein gestiegene Interesse an uns Fußballern. Aber ich bin definitiv kein Freund davon zu reden, wie es früher mal war. Ich möchte keine Vergleiche ziehen. Das hat mich damals schon extrem genervt und so wollte ich nie werden. Deswegen wird man mich auch nie zu den jungen Spielern sagen hören: Das war damals so und so, das haben wir aber früher immer so gemacht.“
WERDER.DE: Wie hast du dich denn damals als junger Spieler gegenüber den erfahrenen Recken, den Platzhirschen verhalten?
Clemens Fritz: „Respektvoll. Ich habe versucht, durch Gespräche möglichst viel mitzunehmen. In dem Alter kann man nur lernen. Als junger Spieler, als junger Mensch sollte man immer mit offenen Ohren und Augen durchs Leben laufen. Da habe ich viel Hilfreiches mit auf den Weg gegeben bekommen.“
WERDER.DE: Konntest du dir damals vorstellen, dass du so lange Zeit im Profi-Geschäft bleibst? War das ein erklärtes Ziel von dir?
Clemens Fritz: „Nein, überhaupt nicht. Ich habe immer gesagt: Allzu lange werde ich nicht auf dem Platz stehen und ich hätte nie damit gerechnet, dass ich in meinem jetzigen Altern noch aktiv bin. Aber ich genieße jeden Tag, den ich hier sein darf. Dass es auch Tage gibt, an denen man genervt oder müde ist, gehört dazu.“
WERDER.DE: Ist es für dich ähnlich schwer abzusehen, was du 2017 um diese Jahreszeit machst, wenn du nicht mit Werder in Neuruppin, dem Zillertal oder hier in Herzlake sein solltest?
Clemens Fritz: „Darüber denke ich überhaupt nicht nach. Was ist einem Jahr ist, ist noch viel zu weit weg. Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich privat gerne mal reisen würde und beruflich ein Jahr Auszeit nehmen würde und dann zwei Jahre lang einen Anschlussvertrag bei Werder habe. Aber ich habe keine Ahnung, was ich nächstes Jahr während die Vorbereitung läuft mache.“