Entsprechend selbstbewusst lebt auch Lottes Cheftrainer Ismail Atalan dem eigenen Team das Vertrauen an die eigenen Stärken als wirksames Mittel für das bevorstehende Duell mit einem etablierten Bundesligisten vor. „Wir werden 90 Minuten alles raushauen. Nach zehn Minuten soll Werder merken, dass sie 100 Prozent geben müssen“, verspricht er auf der offiziellen Klubhomepage der Sportfreunde im Wissen um die vornehmlich in der ersten Pokalrunde jahraus, jahrein wiederkehrenden Paukenschläge von zu oft unterschätzten Underdogs. „Im Mannschaftssport ist vieles möglich. Wir wollen das Spiel gewinnen“, unterstreicht der 36-Jährige und prophezeit: „Bremen wird noch nicht bei 100 Prozent sein. Wenn es einen guten Zeitpunkt gibt, die zu schlagen, ist der jetzt.“ Wenig überraschend werden die Grün-Weißen auf dem Rasen demnach einem hoch motivierten Gegner voll widerspenstiger Aufmüpfigkeit begegnen, der darüber hinaus – wenn auch zwei Klassen tiefer, so doch – bereits vier Mal Pflichtspielpraxis gesammelt hat und nur darauf lauert, die geringste Unachtsamkeit, das kleinste Missgeschick der favorisierten Bremer für sich zu nutzen.
Persönlich darf Atalan auf ein hocherfreuliches erstes Jahr in Lotte zurückblicken, das zunächst den mit 83 Punkten überaus souveränen zweiten Meistertitel der Vereinsgeschichte der Regionalliga West brachte. 15 Punkte hinkte Vorjahresmeister, die U23 von Borussia Mönchengladbach, auf Rang zwei zurück. Die Blau-Weißen bestachen dabei in den 36 Spielen insbesondere durch herausragende Defensivarbeit. Schlussmann Benedikt Fernandez, unumstrittener Rückhalt des Aufsteigers, ließ lediglich 23 Gegentore zu. Auch Waldhof Mannheim, Südwest-Meister und Lottes Kontrahent in der anschließenden Aufstiegsrelegation, blieb über 180 Minuten torlos. Vier Jahre zuvor noch hatten sich die Sportfreunde dramatisch vor heimischer Kulisse in der Verlängerung RB Leipzig beugen müssen.