„Ich bin nicht ständig am Hochrechnen und will hier gar nicht den Teufel an die Wand malen, null“, vermerkte der 51-Jährige gewohnt eindringlich, „wir sind total selbstbewusst, wir wissen, was wir geleistet haben. Wir haben Stabilität, wollen unbedingt das Spiel für uns entscheiden, aber wissen auch, auf was für einen Gegner wir treffen und wie die Konstellation ist.“ In dieser hoch spannenden Situation allen voran derer, die um den unmittelbaren Anschluss an das Liga-Mittelfeld ringen, ist Werders zuletzt furiose Punktejagd selbstverständlich auch in Südbaden aufmerksam zur Kenntnis genommen worden. Ausdrücklich erwähnte Streich die Entwicklung, taktische Flexibilität und individuelle Klasse in den Reihen der Grün-Weißen und schlussfolgerte wenig verwunderlich, dass es „ein ganz, ganz schweres Spiel“ werde. „Wir brauchen alles, wirklich alles, was wir bringen können, um die Möglichkeit zu haben, zu gewinnen. Und wir brauchen das Publikum hinten dran, deren totale Unterstützung.“
Allerdings beruht dieser ausgewiesene Respekt auf Gegenseitigkeit. „Sie spielen bislang eine tolle Saison“, brachte es Streichs Bremer Amtskollege Alexander Nouri auf den Punkt. Der noch amtierende Zweitligameister besticht durch eine zweifellos eindrückliche Leistungskontinuität. Von ihrer einzig wirklich kleinen Durstrecke, als es nach dem Auswärtssieg im Weser-Stadion im November 2016 dann drei Niederlagen in Serie setzte, erholten sich die Freiburger schleunigst, ohne dass sie einen tatsächlichen Bruch erlitten, der nachhaltig am eigenen Selbstvertrauen hätte nagen können. „Wir sind dieses Jahr breiter aufgestellt, haben eine gute Qualität und wirklich manchmal die Qual der Wahl“, urteilte Christian Streich unlängst bei seinem Besuch im ZDF-Sportstudio. „Obwohl der Abstieg total traurig war für uns, haben sich die Jungs sehr, sehr viel Selbstvertrauen in der zweiten Liga geholt. Im Nachhinein muss man sagen, war es für viele Spieler gar nicht so schlecht.“