„Die Mannschaft ist sehr diszipliniert, verteidigt sehr kompakt und kann in ihrer Ausrichtung und Grundordnung sehr variabel auf den Gegner reagieren“, honorierte Werders Cheftrainer Alexander Nouri. Allerdings schlägt die gegenwärtige Ausfallmisere zahlreicher Stammkräfte doch viel erheblicher aufs Gemüt als Modestes überschaubare Durststrecke. Keeper Timo Horn (Meniskus-OP), Kapitän Matthias Lehmann (Innenbandteilabriss), Verteidiger Dominic Maroh (Aufbautraining nach Schlüsselbeinbruch) sowie die beiden Flügelspieler Leonardo Bittencourt (Bänderriss im Sprunggelenk) und zuletzt Marcel Risse (Kreuzbandriss) werden schmerzlich vermisst. In Bremen muss auch der jüngst zweifach in die Startelf gerückte 18-jährige Salih Özcan Gelb-Rot-gesperrt aussetzen. „Die Möglichkeit, dass ich mit meiner Aufstellung komplett falsch liege, wird immer geringer“, übermittelte der kicker Stögers galgenhumorige Reaktion unmittelbar nach dem erst kurz vor Abpfiff aus der Hand gegebenem Sieg gegen den BVB (1:1) am letzten Wochenende. Trotz der verlorenen Punkte war der Cheftrainer vom Auftritt angetan und sagte im Hinblick auf das Duell mit den Grün-Weißen: „Es waren immer ganz enge, ganz schwere Spiele. So wird es auch diesmal sein, eine total offene Partie.“
Allein „wenn wir das alles umsetzen können, was wir gegen Dortmund gezeigt haben, dann gibt’s auch Chancen, in Bremen zu gewinnen. Wir haben diese Präsenz gezeigt, waren sehr, sehr gut organisiert, haben es geschafft, dass eine spielstarke Mannschaft kaum zu Chancen kommt. Aubameyang hatte überhaupt keinen Abschluss. Aber die Jungs waren auch im Offensivspiel gut unterwegs. Das wollen wir wieder sehen“, präzisierte Peter Stöger über das Unentschieden, wodurch der FC mit nunmehr 23 Punkten Platz sieben behauptete. „Sie haben sich ihre gute Position in der Tabelle verdient“, bemerkte auch Werders Geschäftsführer Frank Baumann und betonte: „Die Kölner sind sehr unangenehm zu bespielen. Wir müssen um jeden Meter fighten, werden zudem eine gewisse Geduld brauchen und dürfen uns nicht zu sehr locken lassen, weil sie eben auch im Umschaltspiel ihre Qualitäten haben.“ Jedoch setzte es ihre drei bisherigen Saisonniederlagen (1:2 Hertha BSC, 0:1 Frankfurt, 0:4 Hoffenheim) allesamt auswärts. Das einzige eigene Tor dabei blieb Anthony Modeste vorbehalten.