Kapitän und Leitfigur Marvin Matip (5. Gelbe) muss morgen ebenso seine Strafe absitzen wie Linksverteidiger und Standardspezialist Markus Suttner (10. Gelbe). Zudem fehlt Matips Kollege aus der Dreierkette Romain Bregerie ein weiteres Mal aufgrund von dessen Roter Karte gegen Darmstadt vor zwei Wochen. Einiges deutet daher darauf hin, dass Walpurgis zum ersten Mal seit der Hinspiel-Niederlage in Bremen Anfang Dezember 2016 wieder auf eine Viererkette in der Defensive umstellt. Dabei könnten Anthony Jung (l.) und Florent Hadergjonaj (r.) die Außenpositionen sowie Roger und Marcel Tisserand die Innenverteidigung einnehmen; vorausgesetzt Tisserand erholt sich rechtzeitig von seinen Wadenproblemen, die ihn in der Trainingswoche einschränkten. Der FCI-Cheftrainer hielt sich zumindest auf der gestrigen Pressekonferenz noch Hintertürchen offen, verwies auf die Eindrücke der abschließenden Trainingseinheiten und erläuterte: „Wir tüfteln sehr, sehr intensiv und probieren sehr viel aus. Dass die Dreierkette nominell schwierig wird, das ergibt sich schon mit Blick auf den Kader. Wir haben aber auch die Möglichkeit, die Dreierkette zu spielen.“
Doch auch die ausgeklügelste taktische Ausgangsformation oder personelle Überraschung kann nur Zählbares hervorrufen, wenn dabei ebenso unabdingliche Grundbedürfnisse umgesetzt werden. Genau dadurch zeichnen sich nicht zuletzt die ‚Schanzer’ immer wieder aus. „Zwar fehlen ihnen jetzt einige Stammkräfte“, sagte ihr ehemaliger Mitspieler Robert Bauer, was sie aber nicht daran hindern wird, dass „sie keinem Zweikampf aus dem Weg gehen. Da kämpft jeder für den anderen.“ Werder muss sich auf einen Kontrahenten einstellen, der „sehr laufstark, sehr aggressiv, sehr zweikampfstark ist, der über die Physis, den zweiten Ball kommt und sich viele, viele gefährliche Standardsituationen erspielt“, blickte Alexander Nouri ergänzend voraus. „Die Mannschaft hat nach Rückschlägen immer wieder gezeigt, dass sie Comeback-Qualitäten hat“, betonte Maik Walpurgis berechtigterweise optimistisch. 26 Zähler sammelte der FCI in bislang 19 Punktspielen seit seinem Amtsantritt. Das sind keineswegs Werte eines schon designierten Absteigers.