Für Thomas Eichin ist der aktuelle Lauf des nigerianischen Nationalstürmers keine Überraschung. „Wir wissen, was Tony kann", formuliert der Geschäftsführer Sport. „Er selbst weiß, was er kann. Das ist gut so. Wir haben ihn fürs Toreschießen geholt. Das ist sein Job und es freut uns, dass er den so gut ausfüllt." Auch Cheftrainer Viktor Skripnik strahlt, wenn er über Werders wichtigsten Scorer spricht. „Wir freuen uns über seine Leistungen und seine Tore und darüber, dass er zu Werder gehört. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Spiel mit ihm", so Skripnik.
Der Ausgleich in der Stuttgarter Mercedes-Benz Arena war einmal mehr Ausdruck dafür, dass Ujah seinem Beruf, seiner Berufung, mit vollem Elan nachkommt - in bester Torjäger-Manier. Der abgefälschte Schuss von Fritz landete direkt vor seinen Füßen. Ujah stand im wahrsten Sinne des Wortes da, wo ein Knipser stehen muss. „Ich versuche immer konzentriert und aktiv zu bleiben, auch wenn der Ball bereits verloren scheint oder woanders hingeht. Ich stand einfach richtig, der Ball lag plötzlich vor mir. Es war wichtig, dass ich ihn reingemacht habe", so Ujah in der Retrospektive.
Den Journalisten in der Mixed Zone des Stuttgarter Stadions verriet Werders Goalgetter im Anschluss sein Erfolgsrezept. „Wir haben schwere Wochen hinter uns und wir stecken noch immer in einer harten Zeit. Aber ich bin immer gut drauf und glücklich. Denn aus der Glücklichkeit erwächst meine Stärke", fand er abschließende Worte. Kommenden Samstag muss er gegen seinen Ex-Klub, den 1. FC Köln, ran. „Es sind nicht mehr so viele Emotionen dabei, wie beim letzten Spiel gegen Köln im Pokal. Ich denke nur an die Mannschaft und unsere Situation. Wir haben ein wichtiges Spiel vor uns, es ist das letzte Heimspiel in diesem Jahr. Wir wollen deshalb gewinnen und in den letzten zwei Spielen sechs Punkte holen. Das ist möglich, wenn wir alles richtig machen."
Von Yannik Cischinsky