Im Vergleich zu Koen Casteels lief Sebastian Prödl schon häufig in der Bundesliga für Werder auf, allerdings noch nie als Linksverteidiger - bis zum 102. Nordderby gegen den HSV. Der Österreicher gestand, dass er damit selbst nicht gerechnet hatte: „Ich musste schon etwas schmunzeln, als es mir der Trainer am Samstag gesagt hat. Es war nicht einfach für mich, weil ich es erst während des Spiels gelernt habe."
Der 27-Jährige hatte jedoch keine Anpassungsprobleme auf seiner neuen Position. „Der Plan war hinten die Null zu halten, dieser ist aufgegangen. Ich habe defensiv meinen Mann gestanden und nach vorne Akzente gesetzt. Auch wenn es eine etwas ungewohnte Position war, denke ich, dass ich das gut gemacht habe", so Prödl selbstbewusst. Die Statistik gibt dem etatmäßigen Innenverteidiger Recht: Mit 78 Ballaktionen weist Prödl die meisten aller Spieler auf dem Feld auf. Unter dem Strich stand auch deshalb sein 50. Bundesliga-Sieg mit dem SV Werder zu Buche.
Teamkollege Clemens Fritz gab nach dem Spiel offen zu, dass er von Prödls Leistung ziemlich verblüfft war: „Basti hat das grandios gemacht. Ich habe ihm gesagt, dass ich gar nicht wusste, dass er mit links so gut flanken kann. Hinten stand er sehr sicher, war vor allem in den Kopfballduellen sehr präsent. Respekt für die Entscheidung des Trainerteams und Kompliment an Basti."
Über den Derbysieg berichten Michael Runge, Dominik Kupilas und Yannik Cischinsky