Die wichtigste Rolle kommt dabei Skripnik und seinen Co-Trainern zu. „Das Trainerteam um Viktor macht das perfekt. Die Einstellung ist hervorragend, keiner dreht durch. Mit diesem Selbstverständnis besteht auch am Samstag wieder eine reelle Chance, Punkte zu holen", findet der Geschäftsführer. Skripnik selbst begegnet der Euphorie gewohnt nüchtern: „Wir sind noch nicht durch und müssen uns weiter auf unser Spiel konzentrieren."
Das zeigt auch ein Blick auf das Tableau. In der Tabelle fehlen nur wenige Zähler bis zur Europa League, gleichzeitig ist der Vorsprung auf die Abstiegsränge nicht beruhigend groß. Mit Fragen zum internationalen Geschäft lässt sich bei Werder daher keiner locken. Die vier Siege zum Rückrundenstart hätten den SVW lediglich in eine Tabellenregion gehievt, in der man sich wohl fühle, so Thomas Eichin, Geschäftsführer Sport. „Das macht unsere Arbeit leichter, als wenn wir auf den Abstiegsrängen stünden, wo der Druck unheimlich groß ist."
Einerseits kann das Trainerteam so junge Spieler in den Kader einbauen und sie mit der nötigen Ruhe entwickeln, andererseits können die Verträge der Leistungsträger verlängert werden wie zuletzt mit Junuzovic und Gebre Selassie. „Die Spieler sehen, dass der eingeschlagene Weg funktionieren kann", erklärt Eichin, der die Mannschaft aber keinesfalls in einer „Komfortzone" oder „Wohlfühlsituation" sieht. „Wir lassen uns nicht von außen beeinflussen, sondern gehen unseren Weg geradlinig weiter. Wir müssen auch weiterhin bissig sein." Das gilt sowohl für das Auswärtsspiel bei Schalke 04 am Samstag als auch für die nächsten Wochen und Monate an der Weser.
Von Yannik Cischinsky