Als mit Einführung der Bundesliga 1963 der deutsche Fußball eine echte Revolution erfuhr, war "Pico" Schütz bereits 28 Jahre alt. Seit 1955 spielte er in der Oberliga für die Grün-Weißen. Zur Legende machten ihn dann allerdings erst die Bundesliga-Jahre. Bis 1972 gehörte er zu den prägenden Spielern - nicht nur bei Werder, sondern in der gesamten Liga. Erst im Alter von 37 Jahren beendete "Pico" Schütz seine eindrucksvolle Karriere. Eindrucksvoll auch deshalb, weil der waschechte Bremer, der im Stadtteil Walle aufwuchs und dort das Kicken erlernte, dem SV Werder nach seinem Wechsel zu den Grün-Weißen im Jahr 1955 stets treu blieb. 253 Bundesliga-Spiele absolvierte er, schoss dabei 69 Tore. Insgesamt verzeichnet die Statistik für ihn sogar sagenhafte 826 Spiele mit der Werder-Raute auf der Brust - ein einmaliger Rekord.
Die Bodenständigkeit und die Verwurzelung in Bremen trugen neben den herausragenden sportlichen Leistungen zweifellos zum hohen Ansehen von "Pico" Schütz und zur großen Beliebtheit während seiner aktiven Karriere - und auch darüber hinaus - bei. "'Pico' Schütz ist einer der vorbildlichsten Werder-Spieler aller Zeiten. Seine Leistungen für unseren Verein sind etwas ganz Besonderes", würdigte Dr. Hubertus Hess-Grunewald den Jubilar.
Wenn das Meisterteam von 1965 demnächst wie geplant zusammenkommt, dann wird eines wie immer sein: Seinen eigentlichen Vornamen "Arnold" wird Schütz nicht zu hören bekommen. Stattdessen werden ihn weiter alle nur "Pico" rufen, so wie schon als Jugendlicher: "Ich habe diesen Spitznamen bekommen, weil ich am Anfang stets der Kleinste und Schmalste war. Und den Kleinsten in einer Mannschaft nannte man damals 'Pico'. Das ist dann immer so geblieben - bis heute." Auch wenn Arnold "Pico" Schütz schon lange zu den ganz Großen beim SV Werder und im deutschen Fußball gehört...
Von Martin Lange