Und sie nutzen sie. „Wir können über alles reden", sagt Kroos. Der Fußball steht da nicht im Mittelpunkt. „Es gibt genug andere Themen, wichtigere Sachen." Ganz anders als in der Jugend, als die Kroos-Brüder gemeinsam mit Vater Roland an der Karriere bastelten, Extra-Schichten einlegten und auch zu Hause beim Abendessen nur ein Thema kannten: das runde Leder. „Es war nicht immer einfach, den eigenen Vater als Trainer zu haben. Ich denke es ist wichtig, wenn man nach Hause kommt, auch mal abzuschalten. Da wollte ich früher schon manchmal meine Ruhe haben." Und dennoch gilt sein Dank der Familie, die dem Projekt Profi-Fußballer alles unterordnete.
Durch den geringen Altersunterschied wuchsen die beiden auf wie Zwillinge. „Wir hatten immer die gleichen Interessen, haben alles zusammen gemacht. Das hat zusammen geschweißt", blickt Werders Nummer 18 zurück. Große Vergleiche zwischen sich und seinem Bruder zu ziehen, war noch nie das Ding von Felix Kroos. „Er ist ein absoluter Ausnahmespieler und hat in unserem Beruf den größtmöglichen Erfolg gehabt. Da kommen die wenigsten hin", erkennt der 23-Jährige an und fügt schmunzelnd hinzu: „Aber an der Playstation sind wir gleichauf."