WERDER.DE: Welche Beziehungen gibt es denn noch zu den Grün-Weißen?
Norbert Meier: „Ich fahre immer noch gerne nach Bremen, auch wenn das natürlich nicht allzu häufig möglich ist, da wir alle genug zu tun haben. Gestern war ich zum Beispiel beim Wolfsburg-Spiel in der Loge von ‚Budde‘ Burdenski zu Besuch. Es ist schön, wenn man weiß, wie das Weser-Stadion damals aussah, als ich noch gespielt habe und was sich alles getan hat. Es waren fantastische zehn Jahre in Bremen. Ich bin in der zweiten Liga gekommen, eigentlich als ein Nobody, der den nächsten Entwicklungsschritt machen sollte und durfte dann gleich im ersten Jahr von 42 Spielen 39 bestreiten. Wir haben dann um den UEFA-Cup mitgespielt, waren deutscher Meister, haben eine Menge tun können und waren der Vorreiter für das, was später kam. Es war eine tolle Zeit."
WERDER.DE: In den letzten Jahren gab es beim SVW einen großen Umbruch. Sie sind in den 80er-Jahren während Werders einziger Zweitliga-Saison zum Verein gekommen. Lassen sich die damalige und heutige Situation vergleichen?
Norbert Meier: „Damals war es kein Umbruch, da ist man abgestiegen. Das ist etwas ganz anderes. Wie das bei Traditionsvereinen so ist, die immer in der Bundesliga gespielt haben, wird gerade im ersten Zweitliga-Jahr alles daran gesetzt, sofort wieder hoch zu kommen. Damals konnte man einen Großteil der Mannschaft zusammenhalten. Ich hatte das große Glück, mit erfahrenen Profis wie Erwin Kostedde und Klaus Fichtel zusammenspielen zu können, die in etwa doppelt so alt waren wie ich (lacht). Man hat alle Anstrengungen unternommen und Gott sei Dank haben wir den direkten Wiederaufstieg geschafft. Heute ist es so, wenn man jahrelang im Konzert der Großen dabei ist, wie Werder es unumwunden war, dann kann man seine Nachwuchsarbeit enorm verbessern, die eigenen Leistungszentren aufbauen. Davon profitiert Werder jetzt."
Das Interview führte Yannik Cischinsky