WERDER.DE:Was läuft in dieser Saison bei dir anders im Vergleich zur letzten Spielzeit?
Franco Di Santo: „Im letzten Jahr bin ich erst kurz vor Saisonbeginn zur Mannschaft gestoßen. Außerdem habe ich mich zu Beginn verletzt und musste zusätzlich wegen einer Roten Karte draußen sitzen. All das blieb mir jetzt erspart. Ich konnte die gesamte Vorbereitung absolvieren und die ersten Spiele durchspielen. Das war für mich enorm wichtig."
WERDER.DE: Umso ärgerlicher, dass es als Mannschaft noch nicht läuft. Tabellenplatz 18 und noch kein Sieg. Wie schätzt du eure aktuelle Situation ein?
Franco Di Santo: „Ich persönlich habe das Gefühl, dass die Mannschaft unglaublich viel Potenzial hat und der Tabellenplatz das bei Weitem nicht widerspiegelt. Das Team hat vom Training über das Gefüge bis hin zur Spielweise eine Riesenentwicklung durchgemacht. In meinen Augen ist es ein Knoten, der schlichtweg platzen muss. Dann sieht die Welt schnell anders aus. Zu den Plätzen im Mittelfeld sind es wenige Pünktchen. Ich bin mir sicher, dass sobald die Erfolgserlebnisse kommen, die Fragen in Interviews auch wieder andere sein werden. Wir bleiben positiv."
WERDER.DE: Was glaubst du, fehlt euch momentan um die ersehnten Siege zu holen?
Franco Di Santo: „Wir haben sehr viel mehr Kampfgeist bewiesen, als man uns zugetraut hat. Klar fehlt uns das Gleichgewicht zwischen Defensive und Offensive, um nicht immer wieder einen Rückstand wettmachen zu müssen. Das ist jedes Mal ein enormer Kraftaufwand, sowohl physisch als auch psychisch. Teilweise fehlte uns nur ein Quäntchen Glück wie jetzt gegen Freiburg, das wir leider zu selten haben. Sonst hätten wir eventuell drei, vier Punkte mehr auf dem Konto. Aber dieses Glück wird die Tüchtigen irgendwann belohnen, da bin ich mir sicher."
WERDER.DE: Eure Vorbereitung wurde oft gelobt. Sie galt als eine der härtesten mit immens hohem Trainingsaufwand und harter Arbeit. Siehst du dich selbst eigentlich eher als harten Arbeiter oder als Genießer?
Franco Di Santo: (lacht) „Ich bin auf jeden Fall mehr der Arbeiter-Typ. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der nur harte Arbeit zählte. Meine Eltern haben mir gezeigt, dass man nur mit Arbeit etwas erreichen kann. Das habe ich fortgesetzt."