WERDER.DE: Ein großes Hotel und mitgereiste Fans dürften für dich nicht neu sein, Torsten. Aber wo liegen denn die Unterschiede im Vergleich zu einem Trainingslager als aktiver Spieler?
Torsten Frings: „Ich muss diesmal nicht so viel laufen (lacht). Der größte Unterschied liegt in der gesamten Organisation. Wir sprechen im Trainerteam viel darüber, was gut für die Jungs ist, was sie brauchen. Das ganze Drumherum ist sehr zeitaufwändig. Als Teil des Trainerstabs schaut man, dass die Belastung richtig gesteuert ist und man bestimmte Inhalte systematisch trainiert. Als Spieler machst du dir darüber keine Gedanken. Da kommt man zum Training und setzt das um, was einem gesagt wird."
WERDER.DE: Inhalte systematisch trainieren, Belastung richtig steuern und wissen, was die Spieler wann brauchen - sind das schon Ergebnisse eures Fußball-Trainer-Lehrgangs?
Torsten Frings: „Wir setzen tatsächlich schon vieles von den Sachen um, die wir da lernen."
WERDER.DE: Zum Beispiel?
Florian Kohfeldt: „Das ist ganz unterschiedlich. Man setzt beispielsweise Trainingsformen um, die man während des Lehrgangs gesehen hat. Aber auch der methodische Aufbau des Trainings ist einer der Schwerpunkte. Dadurch hat sich bei uns beiden die Herangehensweise an die Trainingseinheiten geändert. Ich habe für mich dadurch eine andere Struktur gefunden. Vorher war es etwas mehr Chaos, jetzt kann ich das alles rationaler fassen."
Torsten Frings: „Wie ich schon gesagt habe: Als Spieler habe ich mir über viele Sachen keine Gedanken gemacht. Da habe ich mich nicht gefragt, warum wir heute dies trainieren und erst eine Woche später das. Jetzt habe ich häufig die Erkenntnis, warum die Trainer das damals so gemacht haben. Aber ich schaue Fußballspiele jetzt auch vollkommen anders, achte auf Nuancen, die vorher nicht wichtig für mich waren."
WERDER.DE: Ihr seid zu Beginn eurer Trainer-Ausbildung regelmäßig gemeinsam zur Hennes-Weisweiler-Akademie nach Hennef gefahren. Ich unterstelle mal, dass man sich dabei sehr gut kennenlernt.
Torsten Frings: „Wir kannten uns natürlich durch die Arbeit bei der U 23. Dadurch ist eine Freundschaft entstanden. Aber wenn man dann noch jede Woche fast 800 Kilometer gemeinsam im Auto sitzt, kommt man sich auch persönlich näher, das schweißt zusammen."
Florian Kohfeldt: „Die Fahrten waren immer super. Wir hatten viel Spaß, haben uns über alle möglichen Themen ausgetauscht und die Zeit dafür genutzt, über Inhalte des Trainerlehrgangs und unsere Arbeit bei Werder zu sprechen. Aber zuletzt sind wir ja nicht mehr zusammen gefahren."