Erfahrungen im Trikot der Squadra Azzurra hat der Innenverteidiger mit dem linken Fuß bereits selbst sammeln dürfen. Wenn auch bis dato ‚nur‘ in der U21. Als Kopf der Mannschaft führte Caldirola die Auswahl im Juni dieses Jahres ins Finale der Europameisterschaft in Israel (2:4 gegen Spanien). Fachleute bescheinigten ihm eine hervorragende Turnierleistung. Folgerichtig tauchte er in der Elf des Turniers auf. Neben Größen wie Thiago Alcántara, Isco oder auch David de Gea. Doch eine baldige Nominierung für die A-Nationalmannschaft hält der junge Verteidiger für unrealistisch. Dennoch: Mittelfristig will er im Konzert der Großen mitspielen. Mit seinem ersten A-Länderspiel würde „ein Traum in Erfüllung gehen".
Bis dahin muss sich Luca Caldirola noch in Geduld üben, Kontakt zu Nationalcoach Cesare Prandelli gebe es derzeit allerdings nicht. So bleibt dem ehemaligen U21-Nationalmannschaftskapitän vorerst nur das Verfolgen vor dem heimischen Bildschirm übrig. „Die Deutschen haben eine der besten Mannschaften der Welt. Es ist schwer, die Spielweisen von ihnen und den Italienern zu vergleichen, da sie doch sehr unterschiedlich sind. Italiens Spiel ist durch eine starke Defensive geprägt, Deutschland spielt dagegen sehr offensiv. Es wird auf jeden Fall spannend", so seine Einschätzung.
Auch Cheftrainer Robin Dutt wird den ewigen Fußball-Klassiker bei seiner Familie in Stuttgart verfolgen: „Ich werde das Länderspiel entspannt schauen und hoffe, dass Deutschland gewinnt. Jogi ist ein super Typ. Er hat den deutschen Fußball auf eine neue Ebene gehoben. Ich gratuliere ihm zu seinem 100. Länderspiel."
Von dieser Zahl als Spieler im Trikot der Azzurri träumt sicherlich auch Luca Caldirola. Zunächst wäre Werders Innenverteidiger froh, wenn er sein Debüt feiern könnte. Mit seinen gerade einmal 22 Jahren hat er aber noch ausreichend Zeit, dieses Ziel zu erreichen.
von Timo Volkmann