Seit seinem Wechsel an die Weser im September hat der Argentinier seinen Bruder nicht mehr gesehen. „Es ist schon hart, seinen Zwillingsbruder über drei Monate nicht zu sehen. Wir hatten zwar täglich Kontakt. Mit ihm aber endlich mal wieder ein paar Tage zu verbringen, ist schon was Anderes. Das wird eine tolle Zeit", so der Mann mit dem starken linken Fuß, der zuletzt ohne Freundin Carla in Bremen auskommen musste. Vor zwei Wochen reiste die 23-Jährige in die Heimatstadt Rosario - Familie und Freunde besuchen, die sie seit April dieses Jahres nicht zu Gesicht bekam.
Doch für ‚Ersatz‘ ist gesorgt. Bis zum Ende der Weihnachtszeit wird Bruder Manuel bei ‚Santi‘ in Bremen bleiben, bevor dann wieder die Heimat ruft, genauer: sein Verein Atlético Rosario Central. Manuel wird wieder seinem Job im Tor beim Zehntplatzierten nachgehen.
Zuvor möchte Santiago Garcia seinem Zwillingsbruder gegen die Hertha noch einen Sieg schenken. Dabei steht für ihn persönlich einiges auf dem Spiel. Auf der Fanclub-Weihnachtsfeier am vergangenen Sonntag ließ sich der 25-Jährige mit den Mitgliedern von ‚Abfahrt Arsten‘ zu einer Wette hinreißen. „Ich habe gewettet, dass wir in Berlin gewinnen werden. Sollte das nicht passieren, lade ich alle, die an dem ‚Wetttisch‘ saßen, im Sommer zum Grillen ein", verrät Garcia Inhalt und Einsatz der Wette.
Sollte Werders Abwehrmann Recht behalten, spendieren die Fanclubmitglieder wiederum kalte Getränke für den Sieger und den Bruder. Motivation genug also für das argentinische Zwillingspaar. Und nach 90 erfolgreichen Werder-Minuten dürfte auch der Fanclub ‚Abfahrt Arsten' in Berlin nicht ganz traurig sein, sollte die Wette verloren gegangen sein.
von Timo Volkmann