Dabei könnte dem Kongolesen zu Gute kommen, dass er bislang keine nennenswerten Sperren absitzen musste. Der Feldverweis gegen Stuttgart war die erste glattrote Karte in seiner Karriere. Lediglich für Carl-Zeiss Jena und die Zweite von Hansa Rostock musste er je einmal mit Gelb-Rot vorzeitig den Rasen verlassen. Auch in den 70 Einsätzen für Fortuna Düsseldorf kassierte der Innenverteidiger lediglich drei Gelbe. Trotzdem galt Lukimya vor allem in Liga zwei als "harter Hund". „Ich gehe immer hart zum Mann und bringe vollen Einsatz. Das ist meine Spielweise, die zeichnet mich aus und die werde ich auch nicht ändern", erklärte Lukimya.
Auch Thomas Schaaf stellte sich nach dem Training am Montagvormittag erneut hinter den Kongolesen. „Er wollte zum Ball und spielt dann das Foul. Es war eine sehr unruhige Phase mit vielen Fouls. Ich nehme ihm die Aktion nicht krumm", so der 51-Jährige. Schon direkt nach Abpfiff der Sonntagspartie sagte der Werder-Coach: „Wer 'Luki' kennt, der weiß, dass er niemandem etwas Böses will und sich immer voll einbringen möchte."
Ob berechtigt oder nicht, für das Freiburg-Spiel am Mittwoch, 26.09.2012, um 20 Uhr, bleibt Lukimya nur die Zuschauerrolle. Ob er mit nach Freiburg fliegen kann, um die Mannschaft vor Ort zu unterstützen, muss er abwarten. Einen Plan-B - falls er in Bremen bleibt - hat der Verteidiger aber schon. „Ich habe geplant, alle Spieler die nicht mitfahren, zu mir nach Hause einzuladen und mit ihnen die Partie zu gucken. Ich hoffe, es kommen ganz viele zu mir, damit richtige Stadionatmosphäre herrscht. Das wird ein schweres Spiel und wir müssen alle die Daumen drücken. Hoffentlich gibt es einen Sieg", sagte der 26-Jährige. Und bei dem Gedanken an drei mögliche Punkte huschte sogar schon wieder ein Lächeln über sein Gesicht.
Von Yannik Cischinsky