WERDER.DE: Wie niedergeschlagen warst du eigentlich, als du von der Verletzung erfahren hast?
Niclas Füllkrug: „Es war extrem schlimm, vor allem nach der OP, als ich erfahren habe, dass ich vier, fünf Monate pausieren muss. Ich konnte am Anfang auch einfach nichts machen. Das war ein ganz ekliges Gefühl. Da war ich sehr niedergeschlagen."
WERDER.DE: Wie sieht aktuell der Kontakt zu deinen Mannschaftskollegen aus?
Niclas Füllkrug: „Ich bin zweimal die Woche am Stadion und rede mit den Spielern. Ich bekomme nicht so viel vom Alltag dort mit, was sehr schade ist. Ich habe aber über das Training hinaus noch mit 'Miele' und Levent Aycicek sehr viel Kontakt und mache viel mit ihnen in meiner Freizeit. Wir können auch über andere Themen reden und lachen. Das lenkt ab und tut gut. Mit Nils Petersen schreibe ich zusätzlich ab und zu SMS."
WERDER.DE: Was vermisst du am meisten?
Niclas Füllkrug: „Ich will endlich wieder was mit dem Ball machen, ich habe Sehnsucht danach. Endlich wieder schnell laufen zu können - dieses Gefühl verliert man so schnell. Das ist total komisch. Ich mache das an vielen Kleinigkeiten fest: Wenn ich auf einen Fahrstuhl zugegangen bin und gesehen habe, dass die Tür gerade zuging, dann bin ich sonst immer noch hingesprintet. Jetzt muss ich langsam darauf zu steuern und mit anschauen, wie die Türen schließen - ohne mich im Fahrstuhl. Außerdem juckt es mich extrem, wieder mit den Jungs Fußball spielen zu können und ihnen in der jetzigen Situation helfen zu können. Das macht mich traurig. Aber ich arbeite wieder auf diese Glücksmomente hin. In meiner Verletzungszeit lerne ich erst richtig zu schätzen, wie schön es ist, gesund zu sein."
Das Interview führte Timo Volkmann