Daran ändert auch die Szene in der 39. Minute nichts, die ihn sicher noch ein paar Tage begleiten wird. Gemeinsam mit Markus Rosenberg war er auf das Wolfsburger Tor zugestürmt, doch den Querpass des Schweden versemmelte er Richtung Westribüne Oberrang. Seine Reaktion war keineswegs die eines verunsicherten Youngsters. "Ganz klar, das Ding muss ich machen. Ich habe mich wahrscheinlich zu sehr darauf konzentriert nicht ins Abseits zu laufen, deswegen war ich etwas ins Stocken geraten. Aber diese Szene wird mich nicht traumatisieren. Ich war danach selbst überrascht, dass ich mich gar nicht so geärgert habe, obwohl ich gern mein erstes Bundesligator gemacht hätte." Mit einem Grinsen im Gesicht fügte er an: "Dann muss ich das Tor eben gegen Schalke nachlegen. Auf jeden Fall werde ich noch ein paar für Werder machen."
Vielleicht half dem U 17-Europameister von 2009 auch der große Rückhalt, den er von den Teamkollegen spürte. "Sie geben mir immer wieder Tipps. Claudio und Markus haben mich nach der vergebenen Chance aufgemuntert. Clemens hat auf dem Feld viel mit mir gesprochen. Auch beim Gegentor hat er mir klar gemacht, dass ich da vielleicht zu weit eingerückt bin. Für solche Hinweise bin ich dankbar. So etwas möchte man immer verbessern." Der Kapitän zu Trinks: "Er hat auch ohne das Tor ein gutes Spiel gemacht, aber ich hätte ihm den Torerfolg schon sehr gegönnt. Beim Gegentor war er ja nicht schuld, sondern alle zusammen. Dieser Gegentreffer hat mich mehr geärgert als die vergebnenen Chancen. Wir alle waren nach dem 3:0 in der Defensive wieder zu nachlässig."