Im Griff hatte auch Torhüter Sebastian Mielitz die Kugel. Er vertrat wieder einmal Tim Wiese mit einer starken Leistung. „Ich habe versucht, der Mannschaft zu helfen. Kalt hat es mich ja nicht erwischt, ich war noch ganz gut warm. Das Spiel lief ja noch nicht so lang. Beim Gegentor war ich leider chancenlos, der Nürnberger kommt frei zum Kopfball und vor mir stand Philipp (Bargfrede) auf der Linie, der breit gebaut ist, sodass ich gar keinen Zugriff bekam."
Nachgekartet wurde am Samstagabend nach dem Spiel auch von der sportlichen Leitung nicht. Werders sportliche Leitung sprach zwar den Fehler an, wollte der Szene aber auch nicht riesige Bedeutung beimessen. „Ich bin sicher, dass Tim schon beim Gang in die Kabine wusste, wo der Fehler lag. Er durfte nicht den Abstand zum Verteidiger so stark verkürzen, nur so kam der Druck in diese Szene. Wenn er im Tor bleibt, dann spielt Sebastian Prödl den Rückpass und es kommt keine Gefahr auf. Aber so war klar, dass er foulen mussten und die Rote Karte abholen musste", analysierte Klaus Allofs, der auch ein positives Signal in dieser Abwehrschlacht erkannte. „Dieses Spiel hat das Team wieder enger zusammengeführt. Es hat gekämpft, obwohl die Kräfte am Ende auch deutlich nachließen."
Trotz eines mäßigen Starts bekam die Mannschaft im kämpferischen Bereich ebenfalls ein Lob von Cheftrainer Thomas Schaaf: „Sie hat versucht mit zehn Mann dagegenzuhalten, sich zu wehren und das ist ihr gelungen. Bei den Bodenverhältnissen hat sich dieser schweren Aufgabe gestellt und sich den Punkt verdient."
Aus Nürnberg berichten Michael Rudolph und Dominik Kupilas