Gedanken darüber, das große Ziel „internationalen Wettbewerb" nicht zu erreichen, machen sich die Werderaner nicht. „Ich mache mir Gedanken, wie wir unseren großen Einsatz in den nächsten Partien wieder zur Wirkungen bringen können", so Schaaf. „Wir haben gegen Nürnberg ein gutes Spiel abgeliefert und sind sehr engagiert aufgetreten. Die Mannschaft hat auch heute viel getan. Unter dem Strich steht: Wir waren in beiden Partie nicht gut genug. Das muss uns ärgern, uns wütend machen und uns zugleich anspornen."
Zusätzlich anstacheln sollte den SV Werder auch die Konstellation der nächsten Begegnung gegen Hannover 96. „Das ist ein richtungsweisendes Spiel", weiß Trybull. „Wenn wir unsere Punkte holen, dann müssen wir auch nicht auf die anderen schauen", so der gebürtige Berliner weiter. Dass dies nur möglich ist, wenn sich die Mannschaft steigert, weiß Bargfrede.
„Ich hoffe, dass wir uns sehr bald wieder steigern können. Nächste Woche haben wir gegen Hannover 96 ein Spiel, in dem wir einiges wieder gutmachen können." Klaus Allofs dazu: „Wir werden uns in den nächsten Tagen auf jeden Fall zusammensetzen und einige Dinge besprechen. Das Spiel heute war einfach zu schlecht, um einfach so zur Tagesordnung überzugehen", so der Werder-Geschäftsführer. Während die Werderaner also sichtlich angefressen die Heimreise antraten, konnte sich Ex-Trainer Otto Rehhagel, der während des Spiels „wie ein Geisteskranker" an der Außenlinie tobte, über den ersten Sieg mit seinem neuen Klub freuen. „Werder war spielerisch besser. In der zweiten Halbzeit sind die Bremer immer weiter in unsere Hälfte gekommen", so Rehhagel. „Aber für den Moment sind wir alle unheimlich erleichtert. Der Sieg heute soll der Anfang sein. Wir können wieder Hoffnung haben, sind wieder dabei."
Aus Berlin berichten Dominik Kupilas und Timo Volkmann