Der Werder-Coach musste wohl auch deshalb kräftig Dampf ablassen, da es für ihn innerhalb von 24 Stunden der zweite Leistungsträger wäre, den er aus seinem Arbeitskreis streichen muss. Erst spät am Dienstagabend hatte er Aaron Hunt in die Reha entlassen, nachdem sich der Mittelfeldspieler im Training beim „Acht-gegen-drei-Kicken" eine Adduktorenverletzung zugezogen hatte. Das Trainingslager war danach für ihn kein Thema mehr. Felix Kroos durfte daraufhin die Sporttasche packen. „Ich habe gegen 20 Uhr erfahren, dass ich doch mitfahren kann und kurz mit den Zeugwarten Kontakt aufgenommen. Das ging alles ganz schnell. Aber da fragt man als Spieler nicht lange nach", verriet Kroos am Vormittag im Mannschaftsflieger.
Neben den beiden Hiobsbotschaften verblassten die guten Nachrichten des Anreisetages. Die Werder-Profis brachten einen Wetterumschwung mit an die türkische Riviera und durften bei strahlendem Sonnenschein und 15 °C in eines der besten Hotels der Türkei einziehen. Das Maxx Royal kam bei den Grün-Weißen gut an. „Was ich bis jetzt gesehen habe, sind wir in einem sehr schönen Hotel untergebracht. Das gilt auch für die Trainingsbedingungen. Der Rasen ist in gutem Zustand, das Flutlicht ist sehr gut, so dass wir auch abends beste Bedingungen haben", lobte Schaaf, das Gelände mit zweieinhalb Fußballfeldern, das sich nur etwa 200 Meter vom Haupteingang der Nobelherberge ausbreitet.
Den Trainingsplan für den ersten vollen Arbeitstag in Belek hatte er da längst vorbereitet. Schaaf lädt die Profis am Donnerstagmorgen vor dem Frühstück zu einer nicht-öffentlichen Trainingseinheit, dann um 11 Uhr geht es auf den Platz und am späten Nachmittag wird die nächste Einheit folgen. „Über die Uhrzeit werde ich mir noch Gedanken machen", so der Coach, dem sicher noch einiges durch den Kopf gehen wird.
Aus Belek berichten Michael Rudolph und Dominik Kupilas