In der neunten Minute der Zusatzarbeit pfiff Herr Ratchev dann Freistoß für Alkmaar in bester Position. Zum Glück wurde nichts draus. Hoffentlich weiß er, dass wir morgen abreisen müssen, dachte ich. Das Spiel nahm und nahm kein Ende! Was machte dieser Raicho Raitchev bloß? Alle schrien auf ihn ein. Und der ließ immer weiterspielen. Wieder Freistoß. Ganz ehrlich, es war nur ein Testspiel, warum sollte man sich aufregen? Weil niemand wusste, was der Unparteiische im Schilde führte und weil wir vorne lagen - so was von verdient! Ein Sieg als Belohnung sollte einfach her. Erst als auch dieser Freistoß verpufft war, pfiff der Bulgare endlich ab. Hatte dieses Testspiel Rekordlänge, waren die Referees, die einen Lehrgang in Belek absolvieren, dafür umso schneller erst im Umkleidehäuschen und dann plötzlich ganz verschwunden.
Mittlerweile kann man dieser Posse sogar positive Seiten abgewinnen. Denn unsere Mannschaft hat sich nicht beirren lassen, einfach konzentriert weiter gemacht, sich so für den Rückrundenauftakt auf dem teuflischen Betzenberg gestärkt und uns für die Zukunft einen neuen Spielort gesichert. Die Partie war nämlich wegen wetterbedingter schlechter Platzverhältnisse kurzfristig von der WOW-Anlage in Kundu nach Belek ins Calista-Sportcenter verlegt worden. Notgedrungen mussten wir einwilligen, obwohl wir in Belek eigentlich nicht mehr spielen wollten - zu viele schlechte Ergebnisse in den vergangenen Jahren. Diese Partie aber war von vorne bis hinten erfreulich und der Calista-Platz ist für die Zukunft eine neue Option.