Nicht nur, dass die Nürnberger die Top-Five der Bundesliga-Tabelle durchaus offensiv anvisieren - sie punkten derzeit, sogar wenn es an einem Nachmittag nicht unbedingt rund läuft, im Stile einer abgezockten Spitzenmannschaft. „Sie haben auch die Geduld, auf Ergebnisse zu warten und können bis zum Schluss nachlegen", hat Werders Cheftrainer Thomas Schaaf ausgemacht. Den Beweis dafür trat der FCN erst am vergangenen Wochenende beim 2:1-Erfolg in Wolfsburg an. Wenig offensive Akzente, kaum Chancen, aber „mit Köpfchen und ein wenig Glück", wie fcn.de unparteiisch analysierte, entsprang aus zwei Kopfballtreffern der zwölfte Saisonsieg. Philipp Wollscheid versenkte kurz vor dem Halbzeitpfiff, Per Nilsson besorgte später den Last-Minute-Sieg in der Nachspielzeit. Sämtliche Gegner der vergangenen acht Partien versuchten vergeblich, die großartige Serie der Franken mit einer Niederlage zu stoppen. „Sie sind sehr gut eingespielt, wirken stabil und treten selbstbewusst auf", hielt Werders Geschäftsführer Klaus Allofs fest.
Verständlicherweise hat das beste Rückrunden-Team Blut geleckt: „Wir wollen unseren Lauf bis zur Länderspielpause fortsetzen, auch gegen Bremen nachlegen", äußerte FCN-Trainer Dieter Hecking sein aktuelles Anliegen gegenüber kicker.de. Der Vorrundenauftritt blieb den Bremern in alles andere als guter Erinnerung. 2:3 verloren die Grün-Weißen im heimischen Weserstadion. Schon damals präsentierte sich Heckings Elf annähernd auf jene Art und Weise, die sie in den Folgemonaten weiter kontinuierlich kultivierte. „Die Nürnberger schalten sehr schnell um und können sich schnell und intensiv in einen Rhythmus bringen, bei dem die Kugel läuft", vergegenwärtigte Thomas Schaaf und wusste zu ergänzen: „Sie verfügen über gute, junge Leute, die sich gefunden haben."