Eine nicht rechtzeitig verheilte Knöchelprellung verhinderte das Mitwirken von Tim Borowski - ihn ersetzte Philipp Bargfrede im Mittelfeld. Ansonsten vertraute Cheftrainer Thomas Schaaf der identischen Startaufstellung aus der letzten Begegnung gegen den FC Schalke. Mittelfeld-Kollege Wesley prüfte dann in der 9. Minute St. Paulis Schlussmann Benedikt Pliquett, der jene einleitende Torannäherung aus größerer Entfernung sicherheitshalber zur Seite faustete. Die Gastgeber ihrerseits suchten in dieser Anfangsphase immer wieder den direkten Weg in die Spitze, allerdings schnappte Werders bestens funktionierende Abseitsfalle jedes Mal zu. Und im Angriff waren die Grün-Weißen dem ersten Tor gleich ganz nah. Sandro Wagner ließ auf rechts sowohl Lechner als auch Gunesch hinter sich, legte danach von der Grundlinie mit flachem Pass quer - Pizarro war eilig in den Fünfmeterraum eingelaufen und setzte den Ball aus Nahdistanz ansatzlos an den Außenpfosten. Pliquetts Reflex wäre aussichtlos gewesen (13.). Die Werder-Elf hielt die Zügel in der Hand, wusste mehr Ballbesitz und die besseren Zweikampfwerte in eigenen Reihen.
Doch gleich die erste Unachtsamkeit warf das Geschehen über den Haufen. Einem eigentlich bereits abgewehrten Pauli-Freistoß folgte ein fahriger Fehlpass in Bremens Vorwärtsbewegung - Ralf Gunesch sicherte den Ball, steckte durch die richtige Lücke der nach vorn umschaltenden Hintermannschaft, was Fin Bartels aus freier, halbrechter Position den Weg zur plötzlichen Führung ebnete (29.). Tim Wiese war chancenlos. Der Vorsprung verlieh den Gastgebern den Mut, das eigene Tempo zu forcieren, aber die Grün-Weißen schüttelten diesen unnötigen Schreckmoment ab. Wagner stibitzte dem leichtsinnigen Pliquett dessen angedachten Befreiungsschlag von den Füßen, Pizarros anschließend scharfe Eingabe rettete der Torwart jedoch um Millimeter vor dem einköpfbereiten Wagner (37.). Kurze Zeit später stand Petri Pasanen im gegenüberliegenden Strafraum Tim Wiese bei einem hohen Eckball im Weg; Werders Keeper ließ den sicher geglaubten Ball aus den Händen gleiten, Asamoah reagierte am schnellsten und wollte ganz edel per Hackentrick vollenden, der allerdings nicht den Weg bis hinter die Linie fand (43.). In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs fingerte Pliquett noch eine weite Freistoß-Bogenlampe von Torsten Frings, die unerwartet vom Himmel fiel, gerade so aus dem Winkel.