Das Spiel benötigte keine große Anlaufzeit, sofort waren alle Beteiligten auf Betriebstemperatur. Sowohl die U19-Talente von Werder Bremen als auch das gegnerische Team des FC Hansa Rostock zeigten vor herbstlicher Kulisse auf Platz 12, wie dringend sie die Punkte einfahren wollten. Nach der ersten Viertelstunde, die geprägt war von einem offenen Schlagabtausch, markierten die Grün-Weißen den ersten Treffer des Tages. Ein Angriff über die linke Seite wurde konsequent zu Ende gespielt: der Ball kam zunächst zum gut postierten Florian Grillitsch, der bereits selbst hätte einschieben können. Grillitsch aber passte die Kugel auf Zuruf seines mitgelaufenen Mannschaftskollegen Maik Lukowicz noch eine Station weiter, wo besagter Lukowicz das runde Leder in die Maschen drosch (14.). Eine gute Offensivaktion der Votava-Elf.
Eggestein baut die Führung aus
In den Folgeminuten machten es die Bremer U19-Talente den Hansa-Spielern mit engagiertem Gegenpressing unglaublich schwer, den Weg aus der eigenen Hälfte zu finden. Auch Werder-Profi Felix Kroos, der sich die Leistung der Ostseestädter unter der Leitung seines Vaters Roland Kroos anschaute, sah das. Trotz souveränen Auftritts mussten die Bremer in der 27. Minute einen kleinen Rückschlag hinnehmen, als Herbert Bockhorn verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Die bis dahin äußerst quirlige Nummer 7 wurde durch Evren Serbes ersetzt. Kurz vor der Pause dann legte Werder das 2:0 nach - Maximilian Eggestein traf per Nachschuss, nachdem sein erster Versuch vom Hansa-Keeper Robin Schröder abgeblockt worden war (42.).
Im zweiten Durchgang verflachte die Partie zusehendes, die Werder-Talente behielten aber zu jedem Zeitpunkt die Kontrolle und erstickten Rostocker Angriffsbemühungen bereits im Keim. Äußerst sehenswert war das zeitweise perfekte Kurzpassspiel der Grün-Weißen, die sich auf engstem Raum über mehrere Stationen behaupten konnten. Umso unerwarteter kam das Anschlusstor in der 63. Minute, das der nach einem Konter völlig freistehende Schlottke per Lupfer markierte. Werder-Schlussmann Wetzel, wenige Schritte vom Gehäuse vorgerückt, war machtlos, wenngleich der Treffer aus stark abseitsverdächtiger Position erzielt wurde.
Wetzel pariert stark, Käuper macht den Deckel drauf
Werder ließ sich durch den unnötigen Gegentreffer nicht entmutigen und zog die Zügel noch einmal an. Grillitsch schoss aus aussichtsreicher Position knapp drüber (73.). Kurz vor dem Abpfiff kamen die Rostocker noch einmal und wollten mit aller Macht den Ausgleich erzwingen. Es ist auch Werders Torwart Wetzel zu verdanken, dass dieser nicht gefallen ist - einen sehr gut getretenen Freistoß aus rund 20 Metern fischte er in Weltklassemanier aus dem Giebel und sicherte seinem Team die drei Punkte. In der 88. Minute machte der eingewechselte Ole Käuper den Sack endgültig zu.
Für Trainer Mirko Votava war die Sachlage nach dem Schlusspfiff klar: „Wir haben hier heute über 70 Minuten sehr aggressiv und dominant gespielt, da geht ein großes Lob an meine Mannschaft." Als es in der Schlussphase noch einmal etwas spannender wurde, wusste der Bremer Trainer mit taktischen Einwechslungen zu kontern: „Das ist natürlich stark, wenn man zu so einem Zeitpunkt noch Spieler wie Güthermann, Gutmann oder Käuper auf den Rasen schicken kann. Die Jungs haben das heute super gemacht."
Von Cord Sauer
Werder Bremen: Wetzel - Bockhorn (35. Serbes, 83. Käuper), Zander, von Holt, Yiget
- Eggersglüß, Schnirpa, Eggestein, Raho (89. Gutmann) - Grillitsch, Lukowicz (65. Güthermann)
FC Hansa Rostock: Robin Schröder - Studzinski, Reusing, Esdorf, Scherff (81. Orlos) - Christiansen (46. Kretschmer), Lüdtke (46. Sabas), Gebissa, Burmeister - Schlottke, Grube (75. Schlatow)
Tore: 1:0 Lukowicz (14.), 2:0 Eggestein (42.), 2:1 Schlottke (63.), 3:1 Käuper (88.)
Schiedsrichter: Max Krämer (Münster)
Gelb: Schnirpa (Bremen) / Sabas (Rostock)
Zuschauer: 150