Das neue Jahr 2013 ist noch nicht das von Werders Nachwuchstalenten. Ein einziges Pflichtspiel gewannen die grün-weißen U19-Talente bisher (1:0 gegen St. Pauli), doch danach folgten zwei herbe Pleiten gegen Hannover und Wolfsburg sowie ein Unentschieden gegen den HSV. Das Spiel gegen Holstein Kiel sollte nun endlich wieder einen Drei-Punkte-Erfolg bringen, doch der „Anti-Lauf", wie Trainer Mirko Votava die letzten Auftritte seines Teams treffend zusammenfasste, hält weiter an. Mit 2:3 (2:2) musste sich die U19 letztendlich bei den Störchen geschlagen geben.
Beide Mannschaften fanden gut in die Partie, doch nach 27 Minuten waren es die Gastgeber, die in Führung gingen: Serhat Yazgan besorgte das erste Tor des Tages, aber die Bremer ließen sich davon nicht beeindrucken und kamen eindrucksvoll zurück: Schon zwei Minuten später konnte Davie Selke per Kopf ausgleichen. Mit ausgeglichenem Spielstand steuerte das Spiel auf die Halbzeit zu, doch noch vor dem Pausenpfiff sollte die Partie noch einmal richtig Fahrt aufnehmen.
Erst war es Tobias Schwede, der einen Konter astrein vollendete und die U19 nach dem Rückstand in Führung schoss. Diese währte allerdings nur kurz: noch in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs kamen die Störche zum neuerlichen Ausgleich. Bei einem unglücklichen Eigentor von Philipp Eggersglüß war Eric Oelschlägel im Bremer Gehäuse machtlos.
Votava: „Haben einen Anti-Lauf"
„Bei dem Anti-Lauf, den wir gerade haben, muss man eben mit allen Sachen rechnen", konstatierte Votava nach dem Spiel nüchtern. Allerdings sah er auch viele gute Ansätze seiner Mannschaft: „Wir haben nach dem Rückstand eine gute Reaktion gezeigt und hatten insgesamt viele gute Möglichkeiten." Dass es letztendlich nicht einmal zu einem Punkt reichte, lag daran jedenfalls nicht.
Im zweiten Durchgang gelang den U19-Talenten die erneute Führung, doch der Unparteiische Haas aus Hamburg erkannte den Treffer nicht an. Nach einem Distanzschuss von Maik Lukowicz hatte der Kieler Keeper Köhnert die Kugel nicht sofort entschärfen können, ehe die Bremer entschlossen nachsetzten und die Kugel in die Maschen stocherten. Haas hatte an der freiliegenden Kugel jedoch noch Köhnerts Hand gesehen und beurteilte die Szene somit als „gefährliches Spiel" der Bremer.
„Keine Kaffeefahrt" - Pokalviertelfinale in Lautern
Mit diesem kleinen Dämpfer im Rücken plätscherte das Spiel dem Ende entgegen. Und als sich beide Teams mit einer Punkteteilung bereits in der Kabine sahen, schlugen die Kieler noch einmal zu. Lukas Larsen schaltete nach einem Standard am schnellsten und traf zum 3:2 für die Kieler Truppe. „Wir haben heute zwei Gegentore nach Standards und ein Eigentor bekommen. Die Stimmung bei den Jungs ist dementsprechend gedrückt." In der kommenden Woche geht es für die U19 zum DFB-Pokalviertelfinale nach Kaiserslautern. „Da können wir die Punktspiele vielleicht etwas aus dem Kopf kriegen und uns über dieses Highlight zurückkämpfen", so der Bremer Coach. Anpfiff beim Nachwuchs der roten Teufel ist am Sonntag, 10.3.2013, um 12 Uhr.
Von Cord Sauer
Holstein Kiel: Kröhnert - Spohn, Paetow, Najafi, Bräunling - Weltrowski, Wahl (89. Worreschck), Arndt (84. Larsen), Lorenzen (25. Yazgan)- Petrick (58. Okada), Akdogan
Werder Bremen: Oelschlägel - Plendiskis, Lingerski (46. Hyde), Zander, Krumland, Neldner (74. Lukowicz), Hilßner, Eggersglüß (87. Bockhorn), Schwede - Almpanis (58. Von Haacke), Selke
Tore: 1:0 Yazgan (27.), 1:1 Selke (29.), 1:2 Schwede (40.), 2:2 Eggersglüß (45.+1 Eigentor), 3:2 Larsen (89.)
Gelbe Karten: Okada, Yazgan (beide Kiel) / Neldner (Bremen)
Schiedsrichter: Marcel Haas (Hamburg)
Zuschauer: 180