Eine weniger gute - aber immerhin sehr aussichtsreiche - Einschussmöglichkeit hatte dann auf der anderen Seite Werder Bremen. Marnon Busch trat zu einem Freistoß aus gut 20 Metern an und schoss den Ball gekonnt über die Mauer (82.). Der Gäste-Torhüter war bereits geschlagen und die ersten Zuschauer, unter ihnen auch Thomas Schaaf, Klaus Allofs und die Werder-Profi Clemens Fritz und Sokratis, rissen die Hände hoch, doch dann klärte ein Feldspieler von RWE den Ball auf der Linie - kein Tor!
Die letzte Chance des Spiels ging an Erfurt: Plötzlich kam Nietfeld, der beim 3:3-Remis im Hinspiel zwei Tore für sein Team erzielte, völlig frei zum Schuss und zog aus guten 25 Metern platziert ab. Werder Bremen kann sich bei Schlussmann Hannes Frerichs bedanken, dass der mit einer sensationellen Reaktion den Ball aus dem rechten unteren Eck herausfischte und somit den Punkt festhielt (85.).
Nach dem Schlusspfiff zeigte sich U19-Cheftrainer Mirko Votava geduldig: „Wir sind in einer schwierigen Situation und müssen uns jetzt ernähren, wie ein Eichhörnchen. Jeder Punkt ist wichtig. Wir haben wieder einen Verletzten hinzu bekommen, das macht es natürlich nicht einfacher. Erfurt hat sich hier heute gut verkauft, aber wir haben auch zu viele dumme Fehler gemacht." Speziell die vielen Fehlpässe seiner Schützlinge waren Votava unangenehm aufgefallen. Mit dem Remis tritt die U19 auf der Stelle und rangiert derzeit auf Platz 8. Kommenden Sonnabend startet der nächste Angriff auf drei Punkte - Der Vorletzte Union Berlin empfängt die Werderaner um 12 Uhr.
Von Cord Sauer
Werder Bremen: Frerichs - Busch, K. Plendiskis, Hüsing, Röcker - Rehfeldt, von Haacke, Hahn - Ihnken (59. Chwiendacz), Ferfelis (46. Almpanis), Lo lacono (46. Schwede)
RW Erfurt: Klewin - Glock, Wittmann, Bergmann, Raßmann - Reinemann (70. Scheffel), Möhwald, Baumgarten, Göbel - Nietfeld (82. Zimmermann), Ahrens (89. Xavier Amaro)
Tore: keine
Gelbe Karten: von Haacke, Schwede (beide Werder) / Göbel (RWE)
Schiedsrichter: Haupt (Bremen)
Stadion „Platz 12": 80 Zuschauer