Mit grün und weiß ist Meggie Schröder groß geworden. Von klein auf zittert und fiebert die 19-Jährige mit dem SV Werder Bremen. Auch heute noch ist es für die gebürtige Bremerin etwas Besonderes mit der Raute auf dem Trikot das Spielfeld zu betreten.
Früher genügte ein Blick in ihr altes Kinderzimmer in Lemwerder, um zu erkennen, dass Werders heutige Nummer 27 bereits in jungen Jahren vom Werder-Virus gepackt wurde. Denn dort sah es aus, als ob man das WUSEUM betrat: „Da war schon überall Werder. Grüne Wände mit Fußbällen und einer großen Werder-Raute. Dazu viele Poster und Zeitungsartikel. Vor allem von Diego", erinnert sich die Mittelfeldspielerin.
Das heimische Nest hat Meggie Schröder mittlerweile verlassen und lebt im Gästehaus von Werder, demnächst zieht sie mit zwei Mannschaftskolleginnen in eine WG. „In der Anfangszeit war das schon komisch und auch nicht einfach. Zum ersten Mal bin ich nun auf mich alleine gestellt. Aber ich freue mich auch schon auf das Zusammenleben in der WG. Wir drei kennen uns schon seit Jahren und verstehen uns super."
Nicht nur der Wohnungswechsel läutet für Meggie Schröder einen neuen Lebensabschnitt ein. Die 19-Jährige befindet sich mitten im Abiturstress und wird sich anschließend in die Arbeitswelt stürzen. Jedoch nicht in den Bereich Sportjournalismus, wie sie es vor einigen Jahren noch vorhatte: „Ich habe irgendwie gespürt, dass dort doch nicht meine Zukunft liegt." Stattdessen wird sie eine Ausbildung als Versicherungskauffrau bei Werders Frauenfußball-Hauptsponsor ÖVB anfangen: „Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen. Und auch Mathe und Rechnungswesen liegen mir. Ich habe in dem Bereich zuvor ein Praktikum absolviert. Das hat mir gefallen. Daher freue ich mich, dass es bei der ÖVB geklappt hat."
Schon allein aufgrund der beruflichen Perspektive sieht Meggie Schröder auch ihre sportliche Zukunft an der Weser. „Ich habe hier bisher tolle sechs Jahre erlebt. Wurde drei Mal norddeutscher Meister mit der U 17 und habe es bis in das Bundesligateam geschafft. Ich habe mich hier einfach immer wohl gefühlt", so die 19-Jährige. Auch wenn die aktuelle Spielzeit - wie sie selbst sagt - nicht ganz so läuft, wie es sich die gesamte Mannschaft erhofft hat, haben die Grün-Weißen die Saison noch nicht abgehakt: „Wir sind schlecht reingekommen und haben viele Rückschläge hinnehmen müssen. Jetzt geht es erst mal darum, immer nur auf das nächste Spiel zu schauen. Aber klar, den Blick nach oben lassen wir nicht aus den Augen und wollen noch ein paar Plätze gut machen."
Norman Ibenthal