Angestrebt war ein guter Jahresausklang: Mit einem Sieg wollten sich die Werder-Frauen positiv aus dem Fußballjahr 2011 verabschieden. Die Hinrunde verlief bis auf wenige unglückliche Niederlagen zufriedenstellend, zuletzt blieb das Team von Trainer Dirk Hofmann fünf Spiele in Folge ungeschlagen. Gegen den FCR 2001 Duisburg II sollte diese Serie ausgebaut werden. Im Hinspiel gelang den Grün-Weißen ein 2:0-Auswärtserfolg.
Das Spiel vor rund 220 Zuschauern begann explosiv. Anstoß Werder und nur sieben Sekunden(!) später stand Maren Wallenhorst alleine vor der Gästekeeperin Julia Dickhaus. Wallenhorsts Schuss ging jedoch leicht rechts am Tor vorbei (1.) Werder drückte in den Folgeminuten und zeigte haushohe Dominanz: Chancen durch Schröder (5.), Goddard (5.), Wallenhorst (6.) machten dies deutlich. In der 7. Minute dann die verdiente Führung: Meggie Schröder verwandelte einen Freistoß aus linker Position, direkt ins gegnerische Gehäuse. In der 10. Minute folgte das der nächste Treffer - wieder für Werder. Stephanie Goddard zog aus fast 20 Metern freistehend ab und der leicht abgefälschte Ball fand seinen Weg in die Maschen. Werder wunderbar und weiter offensiv: Wallenhorst scheitert im Eins-gegen Eins in der 13. Minute.
Von den Gästen nichts zu sehen. Maria Doll bekam erst in der 30. Minute den ersten und einzigen Torschuss der Duisburgerinnen in Halbzeit Eins aufs Tor. Monika Gruteser zieht ab: gut, gefährlich, aber ebenso gut gehalten von Doll. Werder drängte auf den dritten Treffer durch Scholz (35.), Uyar (37.) und Wallenhorst (43.), erzielte ihn jedoch nicht. Halbzeitergebnis 2:0 für die Hofmann-Elf. Ein Blick auf die Torchancen verrät alles: Werder 12, Duisburg 1.
Der zweite Durchgang startet mäßig für Bremen, die Gäste endlich mutiger. Doll parierte weltklasse gegen Nina Windmüller (53.) und rüttelte ihr Team wach, doch zu spät: In der 58. Minute schoss Geldona Morina den Ball scharf von rechts aufs Tor und Valentina Oppedisano drückte die Kugel am zweiten Pfosten über die Linie zum Anschlusstreffer. Keine zwei Minuten später das nächste Duisburger Tor: Nina Windmüller machte es Meggie Schröder nach und erzielte per direktem Freistoßtor aus guten 25 Metern das 2:2. Unfassbar, wie in der Vorwoche verspielten die Werder-Frauen eine 2:0-Führung nach der Halbzeitpause. Das Spiel nun merklich kräfteraubender. Werder spielbestimmend, doch nicht zwingend genug. Und als auch Lea Notthoff fünf Minuten vor dem Ende den Ball nicht im Tor unterbringen konnte, schien es beim 2:2 zu bleiben. Doch in den Schlussminuten passierte es: Meggie Schröder ließ auf dem Weg zum Tor zwei Gegenspielerinnen aussteigen und zog trocken ab aus 18 Metern. Der Ball ging flach ins rechte Torwarteck, 3:2 Werder, grenzenloser, erlösender Jubel. Doch damit nicht genug: Nur wenige Minuten später (90.) zog Schröder wieder ab, die FCR Torfrau konnte den Ball noch abwehren, doch den Nachschuss setzte Lisa-Marie Scholz zum 4:2 in die Maschen.
Mit diesem Last-Minute-Sieg festigte Werder Bremen den fünften Tabellenplatz und ist nun seit sechs Spielen ungeschlagen. Trainer Dirk Hofmann haderte zunächst mit der Chancenauswertung („Wir müssen zur Halbzeit 3:0, 4:0 führen"), ehe er sein Team lobte: „Wir haben tolle Moral bewiesen, nicht aufgegeben und sind stark zurückgekommen. Hoffentlich hält die Erfolgsserie auch im neuen Jahr."
Von Cord Sauer
Werder Bremen: Doll - Moelter, William, Votava, Eckermann - Scholz, Notthoff, Goddard (90.+1 Freyhat), Schröder - Uyar (46. Golebiewski), Wallenhorst (74. S. Schneider)
FCR 2001 Duisburg II: Dickhaus - Mooren, A. Hellfeier, Zugehör (46. Dorloff), Starmanns - Hertzenberg, Windmüller, Morina, Gruteser - Oppedisano, Harting (87. Steinborn)
Tore: 1:0 Schröder (7.), 2:0 Goddard (10.), 2:1 Oppedisano (58.), 2:2 Windmüller (59.), 3:2 Schröder (88.), 4:2 Scholz (90.)
Schiedsrichter: Seemann (Oldisleben)
Stadion „Platz 12": 220 Zuschauer