WERDER.DE: Welche Impulse nimmst du für die Nachhaltigkeitsbemühungen des SV Werder Bremen mit?
Lukas Godula: „Wir haben uns ja bereits 2018 auf den Weg gemacht, erste nachhaltige Fan-Artikel in Indien zu produzieren und sind somit bereits wichtige Schritte gegangen. Mit dem Grünzeug-Label kennzeichnen wir alle Produkte, die beispielsweise zertifiziert durch Fairtrade, GOTS, GRS oder den Grünen Knopf sind. Zum Beispiel sind einige Kollektionen auch bereits durch den Fairtrade Textile Standard zertifiziert, der die gesamte Lieferkette im Blick hat. Wir wissen aber auch, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben, um nachhaltige Verbesserungen zu erreichen, für die Menschen, die an der Produktion beteiligt sind, aber auch für den Schutz unserer Umwelt. Wir wollen unser Angebot an nachhaltigen Produkten ausbauen.
Durch die Reise hat sich zudem unser Verständnis und die Bedeutung von Zertifizierungen wie GOTS oder Fairtrade noch einmal eindrucksvoll verdeutlicht. Uns wurde vor Augen geführt, was das für die Menschen bedeutet, für Löhne, Bildung, Gesundheitsversorgung und so weiter.
Durch den intensiven Austausch mit den anderen teilnehmenden Vereinen und Partnern haben wir die Hoffnung, nicht nur unser Engagement stetig weiterzuentwickeln, sondern auch möglicherweise andere Bundesligisten für dieses Thema zu begeistern.“
WERDER.DE: Was nimmst du für dich ganz persönlich aus der Reise mit?
Lukas Godula: „Es war eine bewegende Erfahrung zu erleben, in welcher großen Armut die Menschen vor Ort leben und zu sehen, wie glücklich sie gleichzeitig dabei sind. Dagegen erscheinen alltägliche Probleme aus Deutschland wie absolute Lappalien. Wir sehen hier viele Dinge als selbstverständlich an, die es in vielen Regionen der Welt nicht sind. Ein Beispiel wäre der Schutz der Umwelt mit Themen wie Müllvermeidung, der in großen Teilen Indiens leider noch nicht angekommen ist. Ich bin froh, dass Grundlagen nun nach und nach innerhalb des Schulunterrichts bereits an die Kleinsten herangetragen wird. Insgesamt kann man sagen, dass eine solche Reise einen sehr erdet.“
WERDER.DE: Was war für dich der beeindruckendste Moment?
Lukas Godula: „Der Kontakt mit den Kindern, denen wir mit unserem Projekt einen Zugang zu sportlicher Betätigung ermöglichen, war überwältigend. Speziell mit dem Bewusstsein, dass sie diesen Zugang anderenfalls womöglich nicht erhalten hätten. Es wurde uns große Dankbarkeit entgegengebracht. Das war sehr berührend und sich über den Fußball verständigen zu können, hat auch einfach Spaß gemacht.“
WERDER.DE: Vielen Dank für das Gespräch und die Eindrücke!